LGBTQIA+Kanada warnt queere Community bei Reisen in die USA zur Vorsicht

Die Regenbogenflagge wird im Juli 2022 zum Start des dreitägigen CSD in Köln gehisst.

Die Regenbogenflagge wird im Juli 2022 zum Start des dreitägigen CSD in Köln gehisst.

Mitglieder der LGBTQIA+-Community haben leider vielerorts weiterhin mit Verurteilung und Verfolgung zu kämpfen. Nun hat die Regierung von Kanada für die Betroffenen eine Reisewarnung ausgesprochen – bei Reisen in die USA.

Die kanadische Regierung hat am Dienstag (29. August 2023) in die USA reisende Mitglieder der LGBTQ-Gemeinde vor Risiken in einigen Teilen des Landes gewarnt. In einem auf der Webseite des Außenministeriums veröffentlichten Hinweis werden die betroffenen Reisenden aufgefordert, „staatliche und örtliche Gesetze und Richtlinien zu überprüfen“, die Mitglieder der LGBTQ-Gemeinde betreffen könnten.

Bisher wurden Warnungen dieser Art vor allem für Länder veröffentlicht, die für eine Missachtung der Rechte von LGBTQ-Personen bekannt sind, etwa Russland, Ägypten oder Uganda.

Kanada warnt LGBTQIA+-Community bei Reisen in die USA zur Vorsicht 

„Wir haben Experten in der Regierung, deren Aufgabe es ist, sich in der Welt umzusehen und zu prüfen, ob es besondere Gefahren für bestimmte Gruppen von Kanadiern gibt“, sagte die stellvertretende Premierministerin Chrystia Freeland auf einer Pressekonferenz am Dienstag (Ortszeit) und betonte, dass die Warnung nicht politischer Natur sei.

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In Kanada leben rund 40 Millionen Menschen, rund eine Million gehören der LGBTQ-Gemeinde an. Die USA sind das beliebteste Reiseziel die Kanadier, allein im Juni statteten sie dem Nachbarland 2,8 Millionen Besuche ab.

Die Ankündigung erfolgt vor dem Hintergrund einer sich verschärfenden Anti-LGBTQ-Rhetorik in den USA: Einige Bundesstaaten versuchen zum Beispiel, Drag-Shows zu untersagen oder Transgender-Personen die Teilnahme an Sportveranstaltungen zu verbieten. Befürworter solcher Beschränkungen rufen auch zu Boykotten von Marken wie der Supermarktkette Target auf, die LGBTQ-Belange öffentlich unterstützen. (afp)