Ein 2020 in einem Paderborner See gefundener Knochen konnte einem seit 2002 vermissten Mann zugeordnet werden. Die Spur führt Ermittler zur russischen Mafia.
Knochenfund in SeeSpur führt direkt zur russischen Mafia

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Absperrband „POLIZEIABSPERRUNG“ als Symbol für polizeiliche Ermittlungen oder einen Einsatz.
Eine Spaziergängerin machte im August 2020 am Habichtsee nahe Paderborn eine grausige Entdeckung: ein menschlicher Oberschenkelknochen. Unverzüglich startete die Polizei eine großangelegte Suchaktion in dem Gebiet. Trotz des Einsatzes von Leichenspürhunden und Tauchern konnten jedoch keine weiteren menschlichen Überreste oder Spuren gefunden werden.
Für lange Zeit blieb die Identität des Opfers ein Rätsel, doch zweieinhalb Jahre später brachte ein Hinweis den entscheidenden Durchbruch. Die Ermittler konnten den Knochen Viktor Syrtsov zuordnen, einem Mann aus der russischen Stadt Sotschi. Er galt bereits seit dem Jahr 2002 als vermisst und war den Behörden kein Unbekannter. Das berichtet „t-online“.
Wie das Investigativ-Journal „Protocol“ enthüllte, hatte Syrtsov eine bemerkenswerte kriminelle Karriere. Ursprünglich als Chauffeur in der Sowjetunion tätig, stieg er nach deren Zerfall schnell in der organisierten Kriminalität auf. Er wurde zunächst zur rechten Hand eines Mafiabosses und später selbst zu einem einflussreichen Paten in der russischen Unterwelt.
Verschwinden löste blutigen Mafia-Krieg aus
Syrtsov soll in den 1990er-Jahren eine zentrale Rolle gespielt und zusammen mit seinem ehemaligen Vorgesetzten eines der größten Mafia-Gipfeltreffen in der russischen Geschichte organisiert haben. Doch Ende 2002 verlor sich seine Spur plötzlich und er verschwand spurlos.
Sein plötzliches Verschwinden hatte fatale Folgen und löste laut den Recherchen von „Protocol“ einen blutigen Krieg zwischen rivalisierenden Clans aus. Im Zuge dieser Auseinandersetzungen wurden sein Schwiegersohn, sein Neffe und schließlich auch seine Ehefrau getötet. Die genauen Umstände, wie Syrtsov nach Deutschland gelangte und was zu seinem Tod führte, sind bis heute ungeklärt. Die Ermittlungen wurden mittlerweile eingestellt, wie der Paderborner Staatsanwalt Kai Uwe Waschkies mitteilte, der hinzufügte: „Angaben zu einer etwaigen Zusammenarbeit mit den russischen Behörden werden von hier aus nicht gemacht. (red)
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