Es wird heiß, richtig heiß! Der Deutsche Wetterdienst hat eine amtliche Hitzewarnung herausgegeben.
Gefahr für die GesundheitDeutscher Wetterdienst mit amtlicher Hitzewarnung – sie gilt von 11 bis 19 Uhr
Der Samstag war nur ein Vorgeschmack – am Sonntag (22. Juni 2025) wird die Hitze voraussichtlich übertroffen. Der Deutsche Wetterdienst warnt für viele Regionen vor einer starken Wärmebelastung!
In weiten Teilen Deutschlands soll es noch einmal deutlich wärmer werden. Nach Angaben des Deutschen Wetterdienstes (DWD) pendeln sich die Temperaturen vielerorts bei über 30 Grad ein. In der Südwesthälfte Deutschlands werden sogar bis zu 37 Grad erwartet.
Gefahr für die Gesundheit
Der Deutschen Wetterdienst (DWD) hat eine amtliche Hitzewarnung herausgegeben. Sie gilt von 11 bis 19 Uhr!
Vor allem in dicht bebauten Stadtgebieten wie in Köln und in anderen Teilen von NRW sei mit einer zusätzlichen Belastung aufgrund verringerter Abkühlung in der Nacht zu rechnen.
Die hohen Temperaturen können zu einer Gefahr für die Gesundheit werden.
Experten mahnen daher, die Temperaturen nicht zu unterschätzen. Kinder, ältere Menschen oder Tiere sollten nicht im abgestellten Auto zurückgelassen werden - auch nicht für wenige Minuten, warnt der ADAC Nordrhein. Das verschlossene Auto werde innerhalb kurzer Zeit zur Todesfalle. Auch bei leicht geöffneten Fenstern erwärme sich der Innenraum noch schnell. Generell empfiehlt der Automobilclub, längere Autofahrten zu vermeiden.
Auch Aufenthalte in der Sonne sollten bei so hohen Temperaturen eher kurz ausfallen, raten Behörden. So rief die Feuerwehr Köln bereits am Samstag dazu auf, anstrengende Tätigkeiten zu vermeiden und nach Möglichkeit im Schatten zu bleiben. Genug zu trinken und draußen eine Kopfbedeckung zu tragen, sei ebenfalls wichtig.
Wer sich abkühlen möchte, sollte dazu die Freibäder und Badeseen ansteuern. Das Schwimmen im Rhein ist lebensgefährlich - darauf weisen die Städte Düsseldorf, Köln und Duisburg hin.
Was sind typische Hitzeleiden?
- Sonnenstich: Ist der Kopf ohne Kappe, Hut oder Tuch zu lange direkter Sonneneinstrahlung ausgesetzt, kann das zu einer Reizung der Hirnhäute führen. In schweren Fällen entsteht eine Hirnschwellung. Anzeichen dafür können Kopfschmerzen, Übelkeit mit Erbrechen, Fieber, manchmal auch Bewusstseinsstörungen und Krampfanfälle sein.
- Hitzeschlag: Bei Hitze kann die Schwitz-Kapazität des Körpers an Grenzen stoßen. Dann kommt es zu einem Wärmestau: Die Körpertemperatur steigt schnell – oft innerhalb von 10 bis 15 Minuten – auf über 40 Grad oder mehr. In der Folge schwillt das Gehirn an und es kommt zu Kopfweh, Bewusstseinsveränderungen oder Bewusstlosigkeit. Das ist ein Fall für den Rettungsdienst.
- Hitzekollaps: Durch große Hitze kommt es zu einem Abfall des Blutdrucks. Die Folge ist eine verminderte Gehirndurchblutung, die von einem Schwächegefühl über Übelkeit und Schwindel bis zur Bewusstlosigkeit führen kann. Auch das ist ein Notfall.
- Hitzekrämpfe: Wer sich bei Hitze körperlich anstrengt, zum Beispiel bei Sport oder Gartenarbeit, schwitzt meist stark. Dadurch kann es im Körper zu einem Mangel an Flüssigkeit und Elektrolyten wie Natrium oder Kalium kommen. Sie helfen, die Nerven- und Muskelfunktion zu steuern. Die Muskulatur reagiert bei einem Mangel an Elektrolyten mit Krämpfen oder Muskelschmerzen.
- Hitzeausschlag: Wenn der Schweiß durch wenig atmungsaktive oder enge Kleidung nicht ausreichend verdunsten kann, verstopft er die Ausgänge der Schweißdrüsen. Die Folge sind kleine, häufig juckende oder brennende Bläschen.
Wem die Hitze zu viel sei, sollte den Tag möglichst in kühlen oder klimatisierten Räumen verbringen, sagt Meteorologin Sonja Stöckle. Wärmeempfindlichen riet die Meteorologin, in den Mittags- und frühen Abendstunden nicht in die direkte Sonne zu gehen. „Es empfiehlt sich auch immer, viel zu trinken, nur auf Alkohol sollte dabei verzichtet werden.“
Abkühlung soll es am Abend und in der Nacht geben. Für den Sonntagabend werden im Westen und Nordwesten Deutschlands teils kräftige Schauer und Gewitter erwartet, die sich in der Nacht Richtung Osten und Südosten verlagern.
Hohe Waldbrandgefahr
Die anhaltende Trockenheit und die hohen Temperaturen sorgen dafür, dass die Gefahr für Waldbrände an vielen Orten hoch ist. Raimund Engel, Waldbrandschutzbeauftragte des Landesbetriebs Forst Brandenburg, sagte, er gehe zumindest im Süden des Bundeslandes von der höchsten Gefahrenstufe fünf für heute aus. Auch für Teile von Niedersachsen, Sachsen und Thüringen wird die höchste Gefahrenstufe fünf erwartet.
Die neue Woche soll dann windig bis stürmisch starten, vor allem für die Südosthälfte werden kräftige, auch unwetterartige Gewitter, Sturmböen, Hagel und Starkregen erwartet. (dpa/susa)