Bei VerkehrskontrollePolizei erschießt 17-Jährigen: Proteste in Frankreich – Mülltonnen und Autos brennen wieder

Im Pariser Vorort Nanterre sind nach einem tödlichen Polizeischuss auf einen 17 Jahre alten Autofahrer bei einer Verkehrskontrolle schwere Krawalle ausgebrochen. Es ist nicht das erste Mal, dass es in Frankreich zu Protesten nach Polizeigewalt kommt. 

Nach einem tödlichen Schuss eines Polizisten auf einen 17-Jährigen bei einer Verkehrskontrolle bei Paris ist es am Mittwochabend (28. Juni 2023) in mehreren französischen Städten erneut zu Protesten gekommen.

Unter anderem in Lille, Nantes, Toulouse und Lyon versammelten sich Menschen, um zu protestieren, berichtete die Zeitung „Le Figaro“. Vereinzelt wurden Mülltonnen und Autos in Brand gesetzt. Die Polizei sprach von einer angespannten, aber kontrollierten Lage.

Nach tödlichem Polizeischuss auf Jungen: Wieder Proteste in Frankreich

Alleine in Nanterre, wo der jugendliche Autofahrer am Dienstagmorgen gestorben war, wurden 2000 Beamte mobilisiert, um erneute heftige Ausschreitungen wie am Vorabend zu verhindern. Im Großraum Paris gab es am Mittwochabend elf Festnahmen, berichtete die Zeitung unter Verweis auf die Polizei.

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Eine Motorradstreife hatte den Jugendlichen am Dienstagmorgen am Steuer eines Autos in Nanterre bei Paris gestoppt. Als der junge Mann plötzlich anfuhr, fiel der tödliche Schuss aus der Dienstwaffe des Polizisten. Dieser befindet sich weiterhin im Polizeigewahrsam. Gegen ihn wird wegen Totschlagsverdacht ermittelt. Dem 38-Jährigen droht die Suspendierung. Am Donnerstag ist in Nanterre ein Trauermarsch im Gedenken an den getöteten Jugendlichen geplant.

Präsident Emmanuel Macron reagierte mit Mitgefühl und klaren Worten auf den Tod des 17-Jährigen. „Wir haben einen Jugendlichen, der getötet wurde, das ist nicht zu erklären und nicht zu entschuldigen.“ (dpa)