Fast vier Wochen nach dem schrecklichen Tod des kleinen Fabian (†8) gibt es eine dramatische Wende. Die Ermittelnden haben eine Frau festgenommen. Ein Profiler äußert seinen Verdacht.
Festnahme im Fall Fabian (†8)Profiler äußert düsteren Verdacht

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Polizeiautos stehen vor einem Wohnhaus in Reimershagen. Nach zahlreichen Hinweisen durchsucht die Polizei erneut mehrere Objekte in Reimershagen und im Nachbarort Rum Kogel.
Aktualisiert
Im Fall des getöteten achtjährigen Fabian haben die Ermittlerinnen und Ermittler am Donnerstag eine Frau festgenommen. Sie steht unter dringendem Mordverdacht, wie Staatsanwalt Harald Nowack in Rostock bestätigte.
Axel Petermann, ein erfahrener Profiler und ehemaliger Leiter einer Mordkommission, hat sich nun zu den möglichen Motiven geäußert und zeichnet ein düsteres Bild. Das berichtet „t-online“.
Die Festnahme erfolgte einen Tag, nachdem der Fall in der ZDF-Sendung „Aktenzeichen XY“ vorgestellt wurde. Laut Staatsanwaltschaft habe die Sendung aber keine Rolle für die Durchsuchung am Donnerstagmorgen gespielt, bei der auch das Grundstück der Ex-Freundin von Fabians Vater ins Visier genommen wurde.
Petermann vermutet, dass neue Hinweise den Ausschlag gaben. „Es ist denkbar, dass es Zeuginnen und Zeugen gibt, die gesehen haben, wie Fabian das Haus verlassen hat“, so der 73-jährige Experte.
Zudem stellten die Ermittelnden einen Geländewagen sicher. „Möglicherweise wurde darin Fabians Leiche an den Tümpel verbracht. Dann könnte man dort Fingerabdrücke oder seine DNA gefunden haben“, erklärt Petermann eine mögliche Spur.
„Möglicherweise wollte sie jemanden bestrafen“
Zur Identität der festgenommenen Frau schweigt die Staatsanwaltschaft bewusst, um eine Identifizierung in der dörflichen Umgebung zu verhindern.
Für den Profiler ist jedoch ein Muster erkennbar: „Wenn Frauen töten, dann fast immer im persönlichen Umfeld.“
Eifersucht könnte ein Motiv sein. „Möglicherweise wollte sie jemanden bestrafen. Oder mit dem Mord dafür sorgen, dass sich jemand anderes wieder enger an sie bindet“, so Petermann gegenüber „t-online“. „Das wäre schon sehr außergewöhnlich.“
Fabian war am 10. Oktober aus seinem Zuhause in Güstrow verschwunden, nachdem er sich krankgemeldet hatte. Er wurde noch am selben Tag, vermutlich zwischen 11.00 und 15.00 Uhr, getötet. Seine Leiche wurde in einem Tümpel abgelegt und angezündet, mutmaßlich um Spuren zu verwischen.
Vier Tage später entdeckte ausgerechnet die Ex-Freundin des Vaters den Leichnam, als sie mit einer Freundin spazieren ging. Sie hatte zuvor alle Vorwürfe von sich gewiesen. (red)
