Die Atmosphäre in deutschen Jobcentern wird zunehmend rauer. Mitarbeiter sehen sich immer häufiger mit Beleidigungen, Drohungen und sogar körperlichen Angriffen konfrontiert. Eine bundesweite Bilanz zeigt das alarmierende Ausmaß der Eskalation.
Eskalation in JobcenternImmer mehr Gewalt und Drohungen gegen Mitarbeiter

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Symbolbild: Frau schreit aggressiv im Büro-Pod, Hände im Haar.
Aktualisiert
Die angespannte gesellschaftliche Lage führt in vielen Jobcentern zu Problemen. Mitarbeiter werden zur Zielscheibe von Frustration und Aggression, was sich in Beleidigungen, Drohungen und Sachbeschädigungen äußert. Die Klientel ist oft in einer verzweifelten Lebenslage, was die Situation zusätzlich erschwert.
Ein Vorfall in Lüchow, Niedersachsen, verdeutlicht die Situation: Ein 56-jähriger Bürgergeld-Empfänger wurde während eines Gesprächs so wütend, dass er aufsprang, am Schreibtisch rüttelte und das Telefon nach dem Sachbearbeiter warf. Solche und ähnliche Vorfälle sind kein Einzelfall mehr in den deutschen Ämtern. Das berichtet „FOCUS online“.
Zahlen aus mehreren Städten belegen den Trend
Das Jobcenter Leipzig meldet für die letzten zwei Jahre 49 Hausverbote und 24 Strafanzeigen, überwiegend wegen Beleidigungen und Bedrohungen. Der materielle Schaden durch Vandalismus, darunter zerstörte Türen und ein angezündeter Mülleimer, belief sich in den letzten Monaten auf rund 7000 Euro.
Auch andere Städte bestätigen den Negativtrend. Eine Sprecherin des Jobcenters Mannheim spricht von einer „deutlichen Zunahme an verbaler Gewalt“. In Duisburg wurden bis Mitte November 2025 bereits 13 Hausverbote ausgesprochen und sechs Strafanzeigen gestellt.
Besonders dramatisch ist die Lage in Gera (Thüringen). Dort wurden fünf Dienstfahrzeuge zerstört, die Briefkastenanlage demoliert, eine Eingangstür zertrümmert und mehrere Fensterscheiben eingeschlagen. Der entstandene Sachschaden übersteigt 100.000 Euro.
Eine Sprecherin des Jobcenters Gelsenkirchen berichtet von einem „besorgniserregenden Phänomen“: Viele Mitarbeiter würden aus Angst vor Repressalien und der Offenlegung ihrer Privatadresse von Anzeigen absehen. In Gera erhielt der Jobcenter-Chef sogar eine E-Mail mit der Betreffzeile „Death by hanging“ (Tod durch den Strang), in der ihm und seinen Mitarbeitern gedroht wurde. (red)
Dieser Inhalt wurde mit Hilfe von KI erstellt.
