Ein Aufruf, der sich gegen den privaten Gebrauch von Pyrotechnik richtet, hat millionenfache Unterstützung gefunden.
Sorge vor Silvester-ChaosMillionen fordern Böllerverbot – Polizeigewerkschaft warnt

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Altstadt verbietet Böller, bundesweite Debatte geht weiter (Symbolbild).
Ein Vorstoß seitens der Gewerkschaft der Polizei (GdP), der ein bundesweites Böllerverbot anstrebt, erfuhr eine bemerkenswerte Resonanz. Bis zum Abend des Dienstags wurde das Gesuch von etwa 2,8 Millionen Personen signiert. Nach Auskunft des Aktionsportals innn.it stellt dies die bislang umfangreichste Eingabe in der Bundesrepublik dar.
Stephan Weh, der Landesvorsitzende der GdP in Berlin, verlangt jetzt eine Unterredung mit Bundesinnenminister Alexander Dobrindt (CSU), welcher einer solchen Regelung bisher ablehnend gegenübersteht. Mit Nachdruck mahnte Weh: „Wir wollen nicht warten, bis einer unserer Kolleginnen oder Kollegen durch diesen sinnfreien Böllerwahnsinn in der Nacht sein Leben lässt.“ Ergänzend teilte er mit, dass „Deutschland bereit für ein Umdenken an Silvester“ sei. Das berichtet „DER SPIEGEL“.
Die Interessenvertretung der Polizisten spricht sich aus Gründen der Sicherheit für ein Abgabeverbot pyrotechnischer Artikel an Einzelpersonen aus und befürwortet im Gegenzug zentral veranstaltete, öffentliche Lichtspektakel. Ebenso gab der Bundesvorsitzende der GdP, Jochen Kopelke, in einer Befragung durch „t-online“ seine Sorge wegen „rechtsfreien Räumen“ infolge des unregulierten Gebrauchs von Knallkörpern zu Protokoll. Angesichts der negativen Position der Bundesregierung äußerte er: „Jetzt muss sich Herr Dobrindt auch an der Silvesterbilanz messen lassen.“
Länder verlangen größere Autonomie
Des Weiteren bemängelte Kopelke die fehlerhafte Schwerpunktsetzung, weil 15.000 Einsatzkräfte der Polizei an den Landesgrenzen gebunden und deshalb für die städtischen Gebiete nicht einsatzbereit seien. Die Forderung nach stärkerer regionaler Steuerung gewinnt an Gewicht, was eine Erhebung des SPIEGEL bei allen 16 Innenressorts belegt. Laut dieser Umfrage streben zehn der Länder zukünftig erweiterte Kompetenzen im Umgang mit Feuerwerkskörpern zum Jahreswechsel an.
Der enorme Betrag, der jedes Jahr für Pyrotechnik aufgewendet wird, verdeutlicht die ökonomische Tragweite dieser Auseinandersetzung. Im zurückliegenden Jahr allein erreichte der Wert der abgesetzten Raketen sowie Knallkörper gemäß der Datensammlung von Statista eine Höhe von 197 Millionen Euro. (red)
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