AldiKunde geschockt über Preise – „dachte, ich seh nicht richtig!“

Ein Kunde beschwert sich nach einem Einkauf bei Aldi (hier ein Symbolfoto) über die gestiegenen Preise.

Ein Kunde beschwert sich nach einem Einkauf bei Aldi (hier ein Symbolfoto) über die gestiegenen Preise.

Aldi hat die Preise deutlich angehoben. Betroffen ist ein großer Teil des Sortiments. Ein Kunde zeigte sich nach einem Einkauf geschockt und beschwert sich auf Facebook.

von Jan Voß (jv)

Kundinnen und Kunden, die derzeit bei Aldi einkaufen gehen, werden es wohl nicht übersehen: Der Discounter hat die Preise seines Angebots deutlich angehoben. Betroffen sind dabei nicht nur ein paar der Produkte. Aldi-Süd bestätigte inzwischen, die Preiserhöhungen betreffen fast zehn Prozent des Sortiments.

Die Preis-Explosion stößt natürlich nicht überall auf Verständnis und Nachsicht. Ein Aldi-Kunde hat nach seinem Einkauf in einer Filiale in Nürnberg nun das Unternehmen darauf angesprochen.

Aldi: Kunde beschwert sich auf Facebook

Er findet deutliche Worte: „Finden Sie nicht, dass Sie in letzter Zeit richtig teuer geworden sind, lieber Aldi-Süd? Müssen Sie das wirklich alles so an die Kunden weitergeben? Ich war heute in 90408 einkaufen gewesen, und ich dachte, ich seh nicht richtig!“

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Tatsächlich betrifft der Preisanstieg bei Aldi diverse Drogerieartikel, Backwaren, Waschmittel, salzige Snacks und Tiefkühlprodukte. Besonders groß sei der Preissprung jedoch bei Kaffee. So schnelle der Preis bei Bio-Kaffee etwa um gleich einen ganzen Euro pro Packung nach oben.

Aldi: Discounter reagiert auf Beschwerde über Preise

Der Discounter Aldi reagierte umgehend auf die Kunden-Beschwerde und versucht, zu beschwichtigen. Preisanpassungen seien manchmal „unvermeidbar“, so ein Aldi-Kundenbetreuer. Er beteuert, dass man sich streng an das Discounter-Prinzip halte. „Wenn die Einkaufspreise sinken, dann reduzieren wir auch die Verkaufspreise, wenn die Einkaufspreise aber steigen, dann wirkt sich das auf unsere Verkaufspreise aus.“

Zur Erklärung fügt Aldi an, dass die Marktlage schon seit Monaten von unterschiedlichen Herausforderungen geprägt sei, die sich nun warengruppenübergreifend auf das Sortiment „in Form steigender Einkaufspreise“ auswirkten.

Aldi erklärt Gründe für Preiserhöhungen

Auch in einer früheren Stellungnahme des Unternehmens erklärte Aldi-Süd, dass die aktuellen Herausforderungen wie die Corona-Welle mit Omikron, der Mangel an Lkw-Fahrern, die gestiegenen Kosten für Energie und Rohstoffe und nun die Situation in der Ukraine unvermeidlich zu Preissteigerungen führen würden.

Unter dem Post auf der Community-Seite bei Aldi auf Facebook entwickelte sich eine hitzige Diskussion. Überraschenderweise hatten dabei Kommentare, welche Aldi für die Preiserhöhungen in Schutz nahmen, die Überhand.

„Na klar muss das an den Verbraucher weiter gegeben werden“, stellt etwa ein anderer Aldi-Kunde unter dem Post klar. „Und wenn die Qualität einem nicht gefällt, kann man die Ware auch einfach liegen lassen und woanders kaufen. Die Preise sind deutschlandweit bei allen Ketten gestiegen.“

Aldi: Diskussion um Preiserhöhungen

Auch andere Kundinnen und Kunden schlagen sich auf die Seite des Unternehmens. Der ursprüngliche Beschwerdeführer sah sich schließlich dazu bewegt einzugestehen, dass eine Preiserhöhung manchmal nicht zu vermeiden sei.

Dennoch führe die Situation in eine Spirale, die auf Dauer auch Aldi nicht entgegenkommen könne. Schließlich seien die Einkünfte der Bürgerinnen und Bürger auch nicht erhöht worden. Die Discounter hätten nichts von ihren Preiserhöhungen, wenn sich die Kundinnen und Kunden die Waren nicht mehr leisten könnten und einfach weniger einkaufen.

Doch auch hier folgen wieder deutliche Gegenmeinungen. Die Discounter wie Aldi müssten schließlich ihre Ausgaben decken, sonst müssten sie die Mehrkosten selber tragen, so ein Kunde unter dem Facebook-Beitrag.