Angriff in TroisdorfSanitäter schwer verletzt – Mordkommission übernimmt Ermittlungen

Ein Polizeiwagen und ein Rettungswagen bei einem Einsatz (Symbolfoto)

Ein Polizeiwagen und ein Rettungswagen bei einem Einsatz (Symbolfoto)

Brutaler Angriff in Troisdorf! Ein Rettungssanitäter wurde am Freitagabend bewusstlos geprügelt. Er liegt noch immer im Krankenhaus auf der Intensivstation. Jetzt übernimmt eine Mordkommission den Fall.

In der Stadthalle Troisdorf hatte am Freitagabend (4. Juli 2025) die Abschlussfeier einer Schule stattgefunden. Die Situation eskalierte, als ein 18-Jähriger kurz nach Mitternacht versuchte, über einen Nebeneingang auf die Feier zu kommen.

„Die Security hat das verhindern wollen, daraufhin kam es zu einem Handgemenge“, teilte Elisabeth Uhlmann, Sprecherin der Polizei im Rhein-Sieg-Kreis, mit.

Dabei verpasste ein Täter einem 37 Jahre alten Security-Mann eine Kopfnuss und schlug ihn. Der 40-jährige Feuerwehrmann, der als Rettungssanitäter in der Nähe im Einsatz war, sah den Tumult. „Er ist rübergelaufen, um zu helfen“, so Uhlmann.

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Wie der „Kölner Stadt-Anzeiger“ berichtet, kam ein anderer 18-Jähriger hinzu und trat dem Helfer brutal gegen den Kopf. Daraus entwickelte sich eine Massenschlägerei, an der mehrere Jugendliche und Heranwachsende beteiligt waren. Sie schlugen und traten auf die am Boden liegenden Personen ein. Der 40-Jährige war zwischenzeitlich bewusstlos.

Als die Polizei eintraf, flüchteten die Angreifer. Ein 18-Jähriger, der den ersten Tritt gegen den Kopf des Sanitäters ausgeführt haben soll, konnte festgenommen werden. Er soll am Dienstag (8. Juli) dem Haftrichter vorgeführt werden. Nach einem weiteren 18-Jährigen und anderen Beteiligten wird gefahndet.

Die Ermittler bitten Zeugen und Zeuginnen der Auseinandersetzung, die möglicherweise auch mit einem Smartphone gefilmt haben, sich bei der Bonner Polizei unter der Rufnummer 0228/150 oder per E-Mail zu melden.

„Ein Angriff auf unsere Einsatzkräfte ist auch ein Angriff auf unsere Gemeinschaft“

Die Stadtverwaltung zeigte sich erschüttert. „Ein Angriff auf unsere Einsatzkräfte ist auch ein Angriff auf unsere Gemeinschaft. Wir verurteilen diese Tat und jegliche Form von Gewalt entschieden“, erklärte Bürgermeister Alexander Biber.

Auch die Deutsche Feuerwehrgewerkschaft fordert Konsequenzen. Die Angriffe auf Rettungskräfte hätten einen neuen Höchststand erreicht. „Feuerwehr- und Rettungskräfte werden täglich beleidigt, bespuckt oder angegriffen“, heißt es in einer Mitteilung.

Der Landesverband will härtere Strafen durchsetzen und fordert eine Anhebung des Mindeststrafmaßes von drei auf sechs Monate. Bei besonders hinterhältigen Taten solle sogar eine Haftstrafe von einem Jahr möglich sein. (red)