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Drei Tote in 2021NRW-Polizei schießt aus Notwehr – aber fast immer geht es um etwas anderes

Ein Tatort ist von der Polizei mit Flatterband abgesperrt worden. Auf dem Boden sind Blutflecken.

Im Jahr 2021 wurden in NRW drei Menschen bei Polizeieinsätzen erschossen. Das Symbolfoto zeigt einen Tatort in Bergheim, wo am 4. Februar 2021 ein Streit unter Männern für einen 33-Jährigen tödlich endete.

Bei Polizeieinsätzen sind in Nordrhein-Westfalen in 2021 drei Menschen erschossen worden. Dabei lag den Erkenntnissen zufolge jeweils eine Notwehrsituation vor. Wenn Polizisten in NRW zur Dienstwaffe greifen, geht es aber in aller Regel um etwas anderes.

Bei Schüssen aus den Dienstwaffen nordrhein-westfälischer Polizisten sind im vergangenen Jahr drei Menschen getötet und neun verletzt worden. Ein Jahr zuvor seien es vier Tote und elf Verletzte gewesen, berichtete das NRW-Innenministerium auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur.

Acht Mal wurde auf Autos geschossen, in denen sich Menschen befanden und zehn Mal wurden Warnschüsse in die Luft abgefeuert. Insgesamt wurden im vergangenen Jahr in NRW 30 Schusswaffeneinsätze von Polizisten gegen Menschen registriert, im Vorjahr waren es 25.

Wuppertal, Mülheim, Herford: Drei Männer sterben durch Polizeikugeln

In Wuppertal erschoss ein Polizist im vergangenen Juni einen 35-Jährigen, der bewaffnet und in Angriffshaltung auf ihn zugekommen war. Zuvor hatten mehrere Beamte mehrfach vergeblich versucht, ihn zu beruhigen. Die Ermittlungen gegen den Schützen wurden eingestellt: Er habe in Notwehr geschossen.

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In Mülheim/Ruhr hatte die Polizei einen 65-Jährigen erschossen, der mit einem Gewehr angelegt und auf die Beamten geschossen hatte. Die Polizisten hatten das Feuer erwidert.

In Herford war an Weihnachten ein 35-Jähriger durch Polizeikugeln getötet worden. Er soll zuvor seine Freundin mit einer Stichwaffe angegriffen und verletzt haben. Die Frau hatte den Notruf gewählt. Als die Polizisten am Tatort eintrafen, soll der Mann eine Schusswaffe gezogen und auf die Beamten gerichtet haben.

Schusswaffeneinsätze in NRW: Fast immer geht es um Tiere

Bei einem Schusswaffengebrauch der Polizei wird routinemäßig ein Verfahren gegen den Beamten eingeleitet. Dieses wird aus Gründen der Neutralität von einer anderen Polizeibehörde als der des Schützen geführt.

Die Zahl der gesamten Schusswaffeneinsätze der Polizei lag im vergangenen Jahr aber um ein Vielfaches höher: Wenn Polizisten in Nordrhein-Westfalen zur Waffe greifen, geht es fast immer um Tiere: 1928 Mal wurde die Dienstwaffen 2021 gegen Tiere eingesetzt. Das waren 98,5 Prozent der Schusswaffeneinsätze.

Der klassische Fall ist ein bei einem Verkehrsunfall schwer verletztes Tier, das von seinem Leid erlöst wird. Dabei stieg der Schusswaffeneinsatz gegen Tiere im vergangenen Jahr um rund 16 Prozent deutlich an. Im Vorjahr waren es noch 1663 Fälle gewesen. (dpa)