Corona-SchoolStudent aus Gladbach gründet digitale Nachhilfe-Plattform

Christopher Reiners

Der 21-jährige Christopher Reiners aus Mönchengladbach gründete kurzerhand zusammen mit weiteren Studenten die Vermittlungsplattform „Corona-School“.

Möchengladbach/Düsseldorf  – Wegen der Corona-Krise sind Schulen seit Mitte März geschlossen, der Semesterstart an Universitäten wurde verschoben, genauso wie zahlreiche Prüfungen.

Studenten haben teilweise mehr Freizeit, als ihnen lieb ist, während Schüler und Lehrer nun Wege finden müssen, trotzdem mit dem Lernstoff voran zu kommen. Und das ist alles andere als einfach. Auch Schüler, die kurz vor dem Abitur stehen, sind für jede Hilfe dankbar.

Dabei gibt es aber ein weiteres Problem, denn auch exklusive Nachhilfe zu Hause ist aufgrund der derzeit herrschenden Corona-Maßnahmen nicht möglich. Oder doch?

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Mönchengladbach: Student gründet die „Corona-School"

Eine Lösung dafür, trotz des Kontaktverbotes Nachhilfe zu geben und so Eltern, Lehrer und Schüler zu entlasten, muss es doch geben.

Den Gedanken hatte der 21-jährige Christopher Reiners aus Mönchengladbach und gründete kurzerhand zusammen mit weiteren Studenten die Vermittlungsplattform „Corona-School“: „Die Idee, Nachhilfe zu geben, kam zunächst von der Mutter einer Freundin“, sagt Reiners, „ich habe dann weitergedacht und mir kam da der Plattform-Gedanke, denn von Haus zu Haus gehen, macht ja derzeit wenig Sinn.

Corona-School: So funktioniert das Prinzip der Online-Nachhilfe

Auf der Corona-School Website können sich Schüler und Studenten kostenlos registrieren: „Die Schüler kommen direkt nach der Anmeldung in die Datenbankvermittlung. Mit den Studenten führen wir zuerst ein kurzes Screening-Gespräch, um unter anderem abzuschätzen, ob sie als Nachhilfe-Lehrer geeignet sind. So geben wir auch den Eltern eine gewisse Sicherheit“, erklärt der 21-jährige.

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Das mathematische Vermittlungsverfahren wertet die Angaben der Schüler und Studierenden dann so aus, dass ein Match zwischen beiden Seiten entsteht. Sie werden dann per Mail benachrichtigt, mit ein paar extra Infos versorgt und dürfen von da an selbst entscheiden, wie sie die Nachhilfe gestalten möchten: ob über Videocall, WhatsApp-Nachrichten oder andere alternative Chatrooms.

Corona-School: User-Zahlen schießen innerhalb von zwei Wochen in die Höhe

Mittlerweile nutzen an die 3500 Schüler und circa 2800 Studierende die Corona-School Plattform. Generell hatte sich Reiners zwar keine Gedanken darüber gemacht, wie gut das Angebot angenommen werden würde. Jetzt, wo von Tag zu Tag mehr User dazu kommen „freut uns das natürlich sehr", gibt der Mitgründer zu.

Corona-School: Kostenlose Nachhilfe geben statt Klopapier hamstern

Eine weitere Besonderheit der Corona-School ist, dass die Nutzung für beide Seiten kostenlos ist: „Wir wollen uns einfach engagieren und, im Gegensatz zu allen, die Klopapier hamstern, was Gutes tun. Unser Angebot ist kostenlos, weil wir die Situation ganz einfach nicht ausnutzen, sondern helfen wollen", begründet Reiners das Prinzip.

Corona School

Schüler dürfen selbst entscheiden, wie sie die Nachhilfe gestalten möchten: ob über Videocall, WhatsApp-Nachrichten oder andere alternative Chatrooms.

Auch nach der Corona-Pandemie plant das Team die Plattform weiter anzubieten: „Wir möchten, dass die Nutzung für alle weiterhin kostenlos bleibt. Deshalb sind wir zur Zeit auf der Suche nach Sponsoren."

Düsseldorfer Studentin: „Ich kann mir auf jeden Fall vorstellen, auch mitzumachen"

Die Düsseldorfer Studentin Nicola Dinsing (21) befürwortet das Prinzip der Corona-School ebenfalls: „Ich finde es richtig gut, dass man so seine freie Zeit sinnvoll nutzen und Anderen damit sogar helfen kann".

Sie selbst hatte bisher noch genug mit einer Hausarbeit zu tun, jetzt, wo sie diese abgegeben hat, könnte sie sich aber auch vorstellen, bei dem online-Nachhilfeprogramm mitzumachen: „Ich sehe das auch bei meiner Schwester, die noch zur Schule geht und dieses Jahr Abitur macht. Viele Lehrer sind zwar sehr engagiert, aber ich glaube es ist hilfreich, dass die Schüler sich bei Problemen auch mal an jemand anderen wenden können, der sich mehr Zeit nehmen kann."