Alarmierende ZahlenPolizei gegen Geldautomaten-Sprenger: Die traurige Bilanz 2022

Kaputter Geldautomat und ein beschädigtes Auto nach einer Sprengung in Mönchengladbach.

Die Fälle von gesprengten Geldautomaten haben im Jahr 2022 deutlich zugenommen. Das Foto entstand bei einem Fall aus Mönchengladbach im März 2021.

Die Polizei NRW kämpft gegen Geldautomatensprenger. Wie neue Zahlen belegen, ist 2022 auf bestem Weg, einen neuen traurigen Rekord aufzustellen.

Sie kommen, sie sprengen, sie verschwinden mit der Beute. Und bleiben in vielen Fällen unerkannt, schlagen wieder zu. Das Thema „Geldautomaten-Sprenger“ ist zu einem Dauerthema für die Polizei in NRW geworden, die Fälle häufen sich.

Wie jetzt bekannt wurde, sogar deutlich. Waren nach den ersten drei Quartalen des Jahres 2021 87 Fälle registriert worden, waren es 2022 bis Ende September bereits 125 solcher Angriffe, wie das Landeskriminalamt in Düsseldorf auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur mitteilte. Das entspricht einem Anstieg von gut 30 Prozent.

Geldautomatensprenger: Bis Ende September 125 Fälle in NRW registriert

Damit ist 2022 auf bestem Wege, einen neuen traurigen Rekord aufzustellen. Bisherige Höchstmarke: 176 Fälle aus dem Jahr 2020. Im Jahr 2021 waren insgesamt 151 Fälle registriert worden.

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Was die Polizei weiß: Hinter einem Großteil der Taten, die bisher aufgeklärt werden konnten, steckt eine Szene von 400 bis 500 Personen aus den Ballungszentren Utrecht, Amsterdam und Rotterdam (Niederlande).

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Allerdings ist die Aufklärung schwierig: Die Täter sind meist gut vorbereitet, haben ihr Fluchtauto bereit stehen. Auf schnellstem Weg steuern sie die nächste Autobahn an, sind meist nicht mehr aufzuhalten.

Bei den Verdächtigen handele es sich überwiegend um Männer im Alter von 18 bis 40 Jahren mit niederländischer oder marokkanischer Staatsangehörigkeit. Für einen geringeren Anteil seien osteuropäische und deutsche Verdächtige verantwortlich.

Die Polizei setzt neben den Ermittlungen auch auf Prävention. Zum Beispiel wird den Banken empfohlen, die Automaten nachts unter Verschluss zu halten und Vernebelungsanlagen zu installieren. Außerdem sollen die Bargeldbeträge in den Automaten so präpariert werden, dass sie bei einer Explosion eingefärbt und verklebt werden. (tw, mit dpa)