Über drei Jahrzehnte wurde eine Frau für verstorben gehalten, ehe sie durch einen Zufall wieder in Erscheinung trat.
Seit 31 Jahren totgeglaubtFrau taucht plötzlich wieder auf

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Falsches Geständnis im Vermisstenfall Petra Pazsitka (Symbolbild).
Für einen Zeitraum von 31 Jahren gab es von Petra Pazsitka keinerlei Lebenszeichen. Die damalige Informatik-Studentin aus Braunschweig war 1984 spurlos verschwunden, woraufhin man sie zwischenzeitlich sogar für verstorben erklärte. Völlig unerwartet geschah ihre Wiederkehr dann im Jahr 2015 durch einen Zufall.
Die Polizei wurde am 11. September 2015 zu einem Einbruch in ein Düsseldorfer Wohnhaus alarmiert. Dort forderten die Einsatzkräfte eine Anwohnerin auf, sich auszuweisen, woraufhin jene ihre wirkliche Identität offenbarte. Weil die Frau nicht im Besitz gefälschter Dokumente war, gestand sie, die seit 1984 gesuchte Petra Pazsitka zu sein; eine DNA-Analyse bestätigte ihre Aussage nachträglich. Das berichtet „FOCUS online“.
Mehr als drei Dekaden lang führte Pazsitka als „Susanne Schneider“ eine Existenz in der Anonymität. Ihr Verhalten war darauf ausgelegt, möglichst wenig aufzufallen: Sie mied Arztbesuche, entrichtete die Miete mit Bargeld und benutzte öffentliche Verkehrsmittel anstelle eines Pkw. Mit Nachhilfestunden, Reinigungsarbeiten und Tätigkeiten in der Schattenwirtschaft sicherte sie ihr Auskommen.
Unwahres Tötungsgeständnis und mysteriöse Beweggründe
Die Geschichte ist außergewöhnlich skurril, da die Ermittler lange Zeit ein Gewaltverbrechen vermuteten. Günther K., ein Auszubildender im Tischlerhandwerk, der eine Haftstrafe wegen des Mordes an einer 14-Jährigen verbüßte, hatte sogar zugegeben, für Pazsitkas Tod verantwortlich zu sein. Mittlerweile ist erwiesen, dass seine Aussage nicht der Wahrheit entsprach, obwohl die Umstände dieses Geständnisses weiterhin im Dunkeln liegen.
Wieso die jetzt 66-Jährige einen derart drastischen Schnitt mit ihrer Vergangenheit vollzog, vermag sie bis heute nicht eindeutig zu begründen. Im Gespräch mit der „Süddeutschen Zeitung“ (SZ) gab sie zu verstehen, eine Krebserkrankung habe sie damals emotional stark belastet. Sie äußerte: „Ich war 24 und hatte eine Behandlung wegen Gebärmutterhalskrebs hinter mir“.
Eine angespannte Beziehung zu ihren Verwandten trug anscheinend ebenfalls dazu bei. Pazsitka erklärte: „In meiner Familie fühlte ich mich nicht geborgen. Es gab keine Umarmungen, kein 'Du schaffst das'“. Das Leben im Verborgenen gestaltete sich mit der Zeit zunehmend schwerer. Ihre damalige Entscheidung bewertet sie heute mit Abstand und äußerte sich zur Anmerkung ihres Psychiaters, weshalb sie die Verbindung nicht einfach gekappt habe, mit den Worten: „Ja, vielleicht wäre das der einfachere Weg gewesen.“ (red)
Dieser Inhalt wurde mit Hilfe von KI erstellt.
