Hitzige DiskussionKopftuch-Streit in NRW-Sportverein findet trauriges Ende

Eine junge Frau mit Kopftuch sitzt an einem Weg.

In Duisburg ist ein Kopftuch-Streit eskaliert. Auf dem Symbolfoto sitzt eine Frau mit Kopftuch im Mai 2010 auf einem Weg. 

In Duisburg ist ein Kopftuch-Streit in einem Sportverein komplett eskaliert. Das Sport-Angebot für Kinder soll nun gestrichen werden. 

Duisburg. Ein Kopftuch-Streit in einem Duisburger Sportverein ist eskaliert. Im Oktober hatte die Mutter eines vierjährigen Jungen Anzeige gegen den Verein erstattet, weil dieser ihr verbieten wollte, ihr Kopftuch zu tragen. Das schlug hohe Wellen: Der Verein hat jetzt beschlossen, deshalb zum 30. November seine Kinder- und Jugendabteilung zu schließen.

NRW: Kopftuch-Streit in Duisburger Sportverein eskaliert

Der Konflikt im BSF Hamborn 07 schwelt schon seit Jahren: Die „Rheinische Post“ berichtete, der Verein habe seit 2017 mehrfach Frauen, die ein Kopftuch trugen, den Zutritt zum Sportgelände verwehrt – mit der Begründung, das verstoße gegen das in der Vereinssatzung festgeschriebene Prinzip der weltanschaulichen Neutralität, dem der Verein sich verschrieben habe.

Im Netz war darüber eine hitzige Diskussion entbrannt – viele warfen dem Verein aus Duisburg Diskriminierung vor. Infolge der Vorwürfe und der Ermittlungen sei es dazu gekommen, dass „der Verein in einschlägigen Foren aufs Übelste diskriminiert wird“, heißt es nun in einem Schreiben des Vorstands, das beim Anklicken der Vereinswebsite automatisch erscheint.

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Und weiter: „Vor diesem Hintergrund haben wir nach reiflicher Überlegung die Einstellung des Kids-Sports zum 30.11. 2021 beschlossen.“ Seitens der Vereinsleitung stand niemand für eine Stellungnahme gegenüber EXPRESS bereit.

Aufgrund der Anzeige ermittelte der Staatsschutz. Dieser hat nun seine Ermittlungen abgeschlossen und an die Staatsanwaltschaft übergeben, wie ein Sprecher bestätigte. Dort steht eine eingehende Prüfung des Falls noch bevor. (red)