Düsseldorf – Da vermöbeln Schüler ein Opfer und stellen die Bilder ins Netz. Andere hetzen über Facebook. Fast unerschöpflich die Ideen der Jugendlichen, andere zu quälen und zu verhöhnen.

Sven (16/ Name geändert) steht jetzt vor Gericht, weil er zwei Mitschüler beim Sex filmte und die Aufnahmen auf dem Schulhof zeigte, sie per Handy an alle verschickte.

Der Vorwurf gegen ihn: „Verletzung des höchstpersönlichen Lebensbereichs durch die Herstellung und Verbreitung von Bildmaterial“. Die Strafe: Geldstrafe oder bis zu einem Jahr Haft.

Ein Freund aus dem neunten Jahrgang wollte Sex mit einem Mädchen aus der 10. Klasse. Sven stellte ein Zimmer in der Wohnung seiner Eltern zu Verfügung. Als die beiden zugange waren, öffnete er langsam die Türe und filmte das Treiben mit dem Handy.

Den 25-minütigen Film lud er auf den iPod und zeigte ihn auf dem Schulhof. Die Lehrer erfuhren davon. Die Polizei holte Sven aus der Klasse. Der Filmer wurde zwei Wochen vom Unterricht ausgeschlossen. Das gefilmte Mädchen war am Boden zerstört. Sie hat die Schule mittlerweile verlassen.

Vor Gericht sah Sven nicht mal ein, dass man so etwas nicht macht. Angeblich habe sein Freund vorher gewusst, dass er den Sex mitfilmen will.

Dem Mädchen habe er die Aufnahmen danach gezeigt. Ihr sei das egal gewesen. „Ich weiß nicht, was daran so schlimm ist“, meinte der Schüler. Das wollte niemand so recht glauben. Weil Sven kein Geständnis ablegt, müssen die beiden Mitschüler jetzt vor Gericht erscheinen. Für beide nicht einfach.

Der Prozess wird fortgesetzt.