„Ohne Rücksicht auf Verluste“Trymacs lässt Streaming-Stars im Box-Ring Gas geben

Alle Kämpfer von „The Great Fight Night 2“ am 25. November 2023 in Düsseldorf.

Gruppenbild der Teilnehmenden von „The Great Fight Night 2“ am Samstagabend (25. November 2023) in Düsseldorf.

Zum zweiten Mal stieg „The Great Fight Night“, das Box-Event der Internet-Szene. In sechs Kämpfen duellierten sich in Düsseldorf Stars der YouTube- und Twitch-Szene. Das Niveau war überraschend hoch.

von Marcel Schwamborn (msw)

Ihre Welt ist normalerweise YouTube, Twitch, Instagram und TikTok. Doch zum zweiten Mal tauschten einige von Deutschlands größten Influencerinnen und Influencern Handy gegen Boxhandschuhe und ließen am Samstagabend (25. November 2023) in Düsseldorf „The Great Fight Night“ steigen.

7000 Fans waren in den PSD Bank Dome gekommen und bekamen überraschend hochwertigen Boxsport zu sehen. Star-Streamer Trymacs (29) hatte die Wiederauflage auf die Beine gestellt, auch wenn er selbst wegen seiner im April 2022 in Köln erlittenen Handverletzung nicht kämpfen durfte.

Great Fight Night von Star-Streamer Trymacs organisiert

„Ich bin mega-happy. Das war boxerisch sehr gut“, schwärmte Trymacs (bürgerlich Maximilian Stemmler) nach den sechs Kämpfen. „Alle haben Vollgas gegeben und ohne Rücksicht auf Verluste reingehauen. Ich schaue echt viele Boxkämpfe, aber so ein gutes Niveau im Amateurbereich ist schon krass.“

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Die Produktion hatte durchaus WM-Niveau. Vor jedem Duell gab es einen spektakulären Einmarsch der Protagonisten. Der deutsche Box-Star Axel Schulz (55) kommentierte mit Tobias Drews (50) die Kämpfe für den Livestream. Nur Moderator Steven Gätjen (51) fiel krankheitsbedingt kurzfristig aus und wurde durch Marc Eggers (37) ersetzt.

Regina Hixt im Kampf gegen Tina Neumann.

Tina Neumann (l.) teilte in ihrem Kampf gegen Regina Hixt mächtig aus und siegte durch Aufgabe. 

Im ersten Kampf besiegte Tina Neumann (21) ihre Kontrahentin Regina Hixt (34). Neumann setzte im Rausch sogar ihr Knie ein, wurde entsprechend ausgebuht. „Sie hat mir gefühlt den Kiefer ausgerenkt“, sagte die Kölnerin Hixt. „Sie hat so eine harte Faust und so viel Biss.“

Für das erste Highlight des Abends und zahlreiche Lacher sorgte Jan Schlappen (25). Der trat nur in Boxershorts und einem Tiefschutz an. Sein Gegner Chefstrobel (28) musste vor anderthalb Jahren wegen der Folgen einer Corona-Erkrankung aufgeben, jetzt musste er sich Schlappen nach Punkten geschlagen geben.

Lorenz Büffel und Jens Knossalla alias Knossi.

Party-König Lorenz Büffel sorgte zusammen mit Knossi für die Halbzeit-Show bei „The Great Fight Night“ in Düsseldorf.

Rund um den Ring war die Hölle los. Der Netz-Newcomer aus Essen wurde unter anderem vom Rap-Duo 257ers mit „Asozial Essen“-Rufen unterstützt. Sogar ein Handgemenge mit der Security folgte. „Das hat Spaß gemacht“, urteilte Experte Schulz. „Chef hätte ihm mit mehr Körpertreffern die Luft nehmen können, ist aber aufs Gesicht gegangen. Beide haben gekämpft wie die Löwen.“

Schlappen, der als Klippenspringer unter anderem in das Web-Format „7 vs. Wild“ gerückt war, genoss seinen Sieg, posierte stundenlang für Fotos im Innenraum und zeigte seinen grölenden Fans sogar den nackten – und schwer behaarten – Hintern. Am Ende wurde er vom Publikum als „wertvollster Kämpfer“ des Abends ausgezeichnet.

Anna Gazanis besiegte Kathi Fasold, danach schickte Nici Stemmler (25) Twitch-Newcomer Noah Zett (23) auf die Bretter. Der hatte in den Tagen vor dem Kampf noch mit Fieber flach gelegen und vor dem Abend extra Infusionen erhalten. „Auch wenn ich chancenlos war, hat sich das Mitmachen trotzdem gelohnt“, sagte er nach dem K.o.

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Die sportlich hochwertigsten Kämpfe stiegen zum Schluss. Mit „The Franklin“ (Julian Franklin, 30) und „The Genetic One“ (Lukas Stapper, 25) standen sich zwei absolute Fitness-Freaks gegenüber und lieferten sich über fünf Runden einen harten Schlagabtausch. „Wir haben gnadenlos aufeinander eingeschlagen“, sagte Franklin stolz. Die Punktrichter werteten das Duell richtigerweise als Unentschieden.

Zum Hauptkampf kochte der Dome, laute „Auf die Fresse“-Rufe hallten durch die Halle. Kochvideo-Produzent Robert Brosowski (30) lief als „CrispyRob“ mit diamantbesetzter Chipstüte um den Hals ein. Sein Gegenüber Jonas Ems (26) aus Köln präsentierte beim Einlauf Fotos, um gegen Tierversuche, Massentierhaltung und das Tragen von Pelzen zu demonstrieren.

Jan Schlappen zum Publikumsliebling gekürt

Auch hier wurde wie wild aufeinander eingeschlagen. Es ging hin und her und mehrmals roch es nach einem K.o.-Sieg. Am Ende hielten sich aber beide auf den Beinen, „CrispyRob“ siegte nach Punkten. „Ich habe ein Jahr für diesen Abend trainiert. Zum Glück hat es sich ausgezahlt“, freute sich der Aachener.

Zwischen den Kämpfen gab es auch noch etwas Ballermann-Feeling im kalten November. Die Mallorca-Allstars, bestehend aus Lorenz Büffel, Knossi, Marc Eggers, Malle Kalle und Stephan Gerick, sangen Songs wie „Trinken ist auch Sport“ und „Johnny Däpp“. Die schräge Einlage passte zu diesem wilden Abend wortwörtlich wie die Faust aufs Auge.