Beim Rückflug von Griechenland nach Düsseldorf gingen zwei Reiserucksäcke mit lebenswichtigen Medikamenten verloren. Ein Drama für Michael R. aus Essen.
Horror am Flughafen DüsseldorfFür Michael R. (65) wird Reise-Chaos lebensbedrohlich
Das Chaos an den Flughäfen Köln/Bonn und Düsseldorf geht weiter. Ein Ehepaar aus Essen schildert gegenüber EXPRESS.de einen unfassbaren Vorfall. Sogar die Gesundheit von Michael R. (65) stand dabei auf dem Spiel.
„Mein Mann hat im Februar 2017 eine neue Niere erhalten. Das war für uns ein neuer Lebensbeginn“, erzählt Ehefrau Ute H. (65). Damit die Niere nicht abgestoßen wird, ist R. auf wichtige Medikamente angewiesen. Und genau die gingen aufgrund des Gepäck-Chaos beim Rückflug aus dem Griechenland-Urlaub verloren.
Flughafen Düsseldorf: Gepäck mit wichtigen Medikamenten verschwunden
Der Reihe nach: Die Odyssee begann am Samstag (25. Juni 2022). Der SundAir-Flug SR 4167 von Thessaloniki landete mit sehr viel Verspätung um 23.40 Uhr in Düsseldorf. „Nach etwa dreieinhalb Stunden Wartezeit auf unser Gepäck hörten wir, dass nur noch drei Menschen das Gepäck von neun Flugzeugen ausladen und versuchen würden, dieses auf die angeblich defekten Gepäckbänder zu befördern“, erzählt Ute H.
Viele Kleinkinder waren bereits am Schreien, die Lage wurde immer angespannter. „Damit das Ausladen schneller geht, haben wir Hilfe angeboten. Das wurde aber abgelehnt“, so die 65-Jährige. Schließlich wartete das Ehepaar auf die beiden Gepäckstücke mit den lebenswichtigen Medikamenten. Michael R.: „Die haben einen Wert von mehr als 5000 Euro!“
Ute H. erklärt, warum sie die Medikamente nicht mit ins Handgepäck nehmen. In der Vergangenheit habe es schon Probleme bei den Sicherheitskontrollen gegeben. Unwissendes Personal habe die Medikamente nicht durchgehen lassen.
„Deshalb teilen wir die Medikamente immer in zwei Gepäckstücke auf. Wenn dann eines verloren geht, haben wir zur Sicherheit noch den zweiten großen Rucksack“, erklärt Ute H. Doch in diesem Fall half auch das nichts. Denn beide Reiserucksäcke waren weg.
Flughafen Düsseldorf: Bisher keine Reaktion der Fluggesellschaft
Noch am Abend versuchte das Ehepaar am Flughafen Düsseldorf verantwortliche Personen um Hilfe zu bitten. Ute H.: „Doch niemand hat sich für unser Problem interessiert. Hier ging es ja nicht um einen verlorenen Computer, hier ging es um lebenswichtige Medikamente!“
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„Am nächsten Tag sind wir dann erneut nach Düsseldorf gefahren – weiter auf der Suche nach dem Gepäck. Wir hatten die Hoffnung auf einen Infoschalter oder ähnliches. Am Schalter der Fluglinie SundAir hat man uns abgewiesen, unfassbar“, beklagt sich Ute H. Auch auf Mails habe sich die deutsche Fluggesellschaft bisher nicht zurückgemeldet.
Und die Medikamente? Für den Sonntag hatte Michael R. zum Glück noch eine Notreserve zu Hause. Und am Montag bekam der 65-Jährige in der Klinik Nachschub. Michael R. nachdenklich: „Zum Glück hatten wir das Drama nicht auf dem Hinflug. Nicht auszudenken, was in Griechenland passiert wäre. Hätten wir dort überhaupt das Medikament bekommen?“