„Klima-Chaoten, Kriminelle“„Letzte Generation“ verursacht Chaos am Düsseldorfer Flughafen

Die „Letzte Generation“ hat am Donnerstag ein Flug-Chaos am Airport in Düsseldorf verursacht. Am Flughafen in Hamburg kam es zu ähnlichen Szenen.

Mitglieder der Gruppe „Letzte Generation“ haben am Donnerstagmorgen (13. Juli 2023) den Düsseldorfer Flughafen blockiert.

Sieben Menschen hätten sich gegen 5.50 Uhr auf dem Vorfeld des Flughafens festgeklebt, sagte ein Polizeisprecher. Nach Angaben des Airports wurde der Flugverkehr „zeitweise eingestellt“. Laut Webseite wurden mehrere Ankunftsflüge zum Flughafen Köln/Bonn umgeleitet, Abflüge verspäteten sich.

„Letzte Generation“ behindert Flugverkehr in Düsseldorf und Hamburg

Die Klimaaktivistinnen und -aktivisten hatten nach eigenen Angaben einen Zaun durchtrennt, um auf das Vorfeld zu gelangen. Damit werde die Fahrt der Flugzeuge zur Startbahn blockiert, hieß es weiter.

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„Wir protestieren gegen die Planlosigkeit und den Gesetzesbruch der Regierung in der Klimakrise“, heißt es in einem Tweet der „Letzten Generation“. In einer Pressemitteilung wird einer der anwesenden Aktivisten wie folgt zitiert: „Die Regierung hat keinen Plan, wie Emissionen ausreichend gesenkt werden können, bricht damit offen das Klimaschutzgesetz und lässt uns alle ins offene Messer Klimakollaps laufen. Schlimmer noch, sie stößt uns hinein. Wir haben als Demokrat:innen das Recht und die Pflicht, gegen dieses Unrecht friedlichen Widerstand zu leisten.“

Hier siehst du ein Video der „Letzten Generation“ zum Flughafen-Protest in Düsseldorf:

Auf Twitter schrieb der Flughafen Düsseldorf: „Weil unbefugte Personen sich Zutritt zum Flughafengelände verschafft haben, kommt es zu Verzögerungen im Flugbetrieb.“ Reisende wurden aufgefordert, den aktuellen Status ihres Fluges im Blick zu behalten.

Vom Düsseldorfer Flughafen aus wurden mehrere Ankunftsflüge zum Flughafen Köln/Bonn umgeleitet, Abflüge verspäteten sich. Gegen 7.30 Uhr sei die Nordbahn wieder freigegeben worden. Wie viele Flüge von der Protestaktion betroffen waren, konnte eine Flughafen-Sprecherin zunächst nicht sagen.

NRW-Innenminister Reul kritisiert Flughafen-Protest in Düsseldorf scharf

Der nordrhein-westfälische Innenminister Herbert Reul (CDU) kritisierte die Protestaktionen. „Diese Klima-Chaoten sind keine Aktivisten, sondern Kriminelle“, sagte Reul in Düsseldorf. „Flugzeuge, die die Landung abbrechen müssen, Familien, denen man den Start in den Urlaub verderben will – das hat rein gar nichts mit legitimem Protest zu tun. Wer da mitmacht, muss wissen: Gefährlicher Eingriff in den Luftverkehr und Nötigung sind Straftaten.“

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Zum dortigen Start der Sommerferien kam es in Hamburg zeitgleich zu ähnlichen Szenen. Auch dort klebten sich Menschen auf dem Rollfeld fest. Der Flughafen Hamburg schrieb am Morgen auf Twitter, der Flugbetrieb sei unterbrochen, weil sich unbefugte Personen Zutritt zum Gelände verschafft hätten. Auch hier gelangten die Menschen nach eigenen Angaben über den Sicherheitszaun auf das Gelände.

Der Flugbetrieb wurde um 9.50 Uhr und damit knapp vier Stunden nach Beginn der Blockade wieder aufgenommen. Die zentrale Sicherheitskontrolle sowie die Check-in-Schalter in den Terminals sind wieder geöffnet. Nach aktuellem Stand wurden 17 Ankünfte und 19 Abflüge gestrichen. Zehn ankommende Flugzeuge wurden zu anderen Flughäfen umgeleitet.

„Es ist nicht hinnehmbar, wenn die Sicherheit des Luftverkehrs gefährdet wird“, sagte der Hauptgeschäftsführer des Flughafenverbands ADV, Ralph Beisel. „Schwerere Eingriffe in den Luftverkehr werden zurecht strafrechtlich verfolgt.“ (sal/dpa)