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Düsseldorfer Unesco-SonderbotschafterinUte Ohoven: „Da flippe ich wirklich aus!"

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Ute Ohoven bei einem ihrer letzten Besuche im Slum Baraka in Dakar. Sie wird von den Bewohnern liebevoll „Mama Blond" genannt.

von Nathalie Riahi (nari)

Düsseldorf – Sie setzt sich seit über drei Jahrzehnten ehrenamtlich für bedürftige Kinder auf der Welt ein: Unesco-Sonderbotschafterin Ute-Henriette Ohoven.

Die Düsseldorferin ist die Benefiz-Königin Deutschlands, Weltstars wie Jennifer Lopez, Bud Spencer, Helen Mirren, Sir Peter Ustinov, Jane Fonda und Goldie Hawn waren auf ihren insgesamt 21 Unesco-Galas am Rhein zu Gast und sammelten mit ihr Spenden:  Rund 65 Millionen Euro kamen so für die von ihr gegründete Unesco-Stiftung „Bildung für Kinder in Not" ein.

Ute Ohoven: Slum in Dakar wird mehr und mehr zum modernen Stadtteil

Vor fünf Jahren wurde die Stiftung erweitert und in YOU Stiftung umbenannt. Ute Ohovens Ziel mit der Stiftung: Entwicklungsarbeit als nachhaltiges Investment zu sichern.

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Mit der YOU Stiftung setzt sie derzeit ihren persönlichen Lebenstraum in die Realität um: Aus dem Slum „Baraka" mit Bretterbuden im senegalesischen Dakar wird ein autarker Stadtteil für die 2000 Bewohner – mit modernen Häusern, die über fließend Wasser und Strom verfügen, mit Kindergarten und Schule sowie Arbeitsmöglichkeiten für die Menschen.

2018 war Ute Ohoven bei der Grundsteinlegung dabei. Im Februar 2020 war sie zuletzt mit ihrer Tochter Claudia Jerger, die in der Stiftung tatkräftig mitarbeitet, vor Ort. Und jetzt zogen die ersten Bewohner in ihre neuen Wohnungen und Häuser in Baraka ein.

„Wir waren im Februar vor Ort. Zwei Tage, nachdem wir wieder in Düsseldorf waren, wurde wegen der Corona-Pandemie alles dicht gemacht. Seitdem konnten wir leider nicht mehr nach Dakar reisen. Wir halten täglich Kontakt zu unserem Partnerbüro vor Ort. Jeden Morgen gibt es eine Telefonkonferenz, wir geben unsere Anweisungen per Videos und Fotos und werden ständig auf dem Laufenden gehalten. Aber ich wäre auch gern persönlich dort. Das bedrückt mich schon sehr, dass es derzeit nicht möglich ist."

Ute Ohoven: Erste Bewohner sind in die neuen Häuser in Baraka gezogen

Zumal eine wichtige Etappe fertig gestellt wurde: „Fast 900 Bewohner konnten jetzt aus ihren Hütten raus und in ihre neuen Wohnungen einziehen. Das war mir ein wichtiges Anliegen, dort sind sie auch vor Corona geschützter, da es fließendes Wasser gibt und sie die Hygieneregeln befolgen können."

So wie Ute Ohoven unterrichtet ist, gebe es bisher keine Corona-Infizierten in Baraka. „Wir hoffen, dass die Menschen durch ihre Erfahrung mit anderen gefährlichen Krankheiten wie Malaria besonnen mit dem neuartigen Virus umgehen können."

Jetzt beginnt in Baraka die zweite Phase: „Die Menschen, die schon in ihre neuen Behausungen eingezogen sind, sind irrsinnig glücklich. Jetzt wollen wir weiterbauen, damit bald alle Bewohner in ihre modernen Häuser ziehen können."

Ute Ohoven regt sich über Corona-Gegner auf

Im Moment sei es allerdings sehr heiß vor Ort. Und die Corona-Gefahr herrscht auch dort. Doch Ute Ohoven hofft, dass es schnell voran gehen kann. „Keiner kann dem Virus ausweichen, wir können nur alle Rücksicht aufeinander nehmen. In Deutschland funktioniert es ja gut. Abstand halten, Masken tragen, Hände waschen, desinfizieren und das Immunsystem stärken", sagt sie.

„Und nicht so einen Blödsinn machen, wie kürzlich in Berlin – das war ein Debakel", sagt sie und meint damit die vielen Zusammenkünfte von demonstrierenden Menschen wie denen, die in Booten eng an eng eine Raver-Demo veranstalteten.

Ute Ohoven wütend über Umgang mit Schwarzen in den USA

„Disziplin, Verantwortung und Nächstenliebe: Alle sollten sich endlich daran gewöhnen. Man sieht doch plötzlich, wie zerbrechlich unsere Welt ist. Wir haben eine Pandemie, die für jeden tödlich sein kann, rund um die Welt. Daher habe ich kein Verständnis für diejenigen, die die Regeln nicht einhalten."

Und noch ein Thema bewegt sie immens: „Rassismus. Ich kämpfe seit über 30 Jahren für die Menschen in Afrika. Was da in den USA passiert ist, das macht mich wütend und rebellisch! Ich flippe da wirklich aus! Die Schwarzen werden ungerecht behandelt – warum? Das ist furchtbar! Auf der ganzen Welt gibt es Menschen unterschiedlicher Herkunft mit verschiedenen Hautfarben. Das ist die wunderbare Vielfalt der Menschheit. Jeder Mensch hat ein Recht darauf, gleich behandelt zu werden. Jeder Mensch hat eine Daseinsberechtigung. Egal wo!"