„Grenzt an ein Wunder“Bahnübergang in NRW: Nach Horror-Crash wird zehn Jahre später endlich reagiert

Ratsherr Christian Rütz steht in Düsseldorf vor dem Bahnübergang Hackenbruch.

Ratsherr Christian Rütz hat zehn Jahre lang für die Über­füh­rung gekämpft. Jetzt scheint sie tat­säch­lich möglich zu sein.

Der Bahnübergang Hackenbruch in Düsseldorf-Eller hat eine dunkle Geschichte: Im Dezember 2012 wäre es dort fast zu einer Katastrophe gekommen. Nun kommt endlich Bewegung in die Entschärfung des Übergangs.

von Michael Kerst (mik)

Genau zehn Jahre ist es her, da ereignete sich auf dem Bahnübergang Hackenbruch in Eller ein Horrorunfall, der zugleich zum „Weihnachts-Wunder“ wurde.

Jetzt sieht es endlich so aus, als könne der Übergang entschärft werden.

Düsseldorf: Horror-Bahnübergang soll endlich entschärft werden

Es passierte am Abend des 20. Dezember 2012, als ein Gelenkbus der Linie 721 ausgerechnet auf dem Bahnübergang einen technischen Defekt hatte und liegenblieb. Zwei Minuten später raste von der einen Seite ein Güterzug heran, sieben Sekunden später ein weiterer von der anderen Seite.

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Geistesgegenwärtig öffnete der Busfahrer alle Türen, er und die drei Fahrgäste sprangen heraus, bevor das Fahrzeug von den beiden Zügen gerammt und völlig zertrümmert wurde. Eine Lok entgleiste, stürzte einen Abhang herunter und landete in einem Schrebergartenhäuschen – die Laube war glücklicherweise leer. Wie durch ein Wunder gab es bei dem Horrorunfall keine Verletzten.

Sofort nach dem Unfall wurden Forderungen laut, der gefährliche Übergang müsse entschärft und durch eine Überführung ersetzt werden. Einer, der sich dafür besonders engagierte, ist Christian Rütz, der für die CDU im Düsseldorfer Stadtrat sitzt. Aber er und zahlreiche Mitstreiter warten auch zehn Jahre nach dem „Weihnachtswunder“ noch auf die Lösung.

Aber jetzt scheint endlich Bewegung in die Angelegenheit zu kommen: „Noch im Juni hatte die Verwaltung im Ordnungs- und Verkehrsausschuss den Wunsch auf eine Überführung eher abgeblockt“, erinnert sich Rütz. „Doch Ende September kam dann überraschend eine Wende.“

Ein Bild der Feuerwehr vom 20.12.2012 zeigt den zerstörten Linienbus in Düsseldorf (Nordrhein-Westfalen), der mit zwei Güterzügen kollidierte.

Der Bus wurde beim Aufprall der beiden Güterzüge am 20. Dezember 2012 vollkommen zertrümmert.

Die Stadtverwaltung teilte mit, dass tatsächlich eine Überführung nach Überprüfung aller technischen Rahmenbedingungen möglich sei.

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Und die Deutsche Bahn habe geäußert, „dass sie die Planung durchführen wird.“ Wenn Bahn und Stadt eine entsprechende Planungsvereinbarung abschließen, könnte die dringend nötige Überführung tatsächlich kommen.

Ratsherr Christian Rütz freut sich: „Ich bin froh, dass nach drei Unfällen auf dem Bahnübergang innerhalb von zehn Jahren jetzt endlich eine Perspektive für einen Umbau besteht. Nach wie vor grenzt es an ein Wunder, dass bei dem Crash mit einem Bus im Jahr 2012 keine Toten zu beklagen waren. Wir hoffen, dass die Bahn die zugesagte Planung jetzt schnell vorlegt, damit der Bahnübergang sicherer wird.“