Vor knapp einem Jahr wurden bei Hürth zwei Arbeiter von einem ICE tödlich erfasst. Inzwischen sind die Ermittlungen der Kölner Staatsanwaltschaft so gut wie abgeschlossen.
Horror bei HürthArbeiter (†27, †31) von ICE erfasst: Kommt es jetzt zur Anklage?
In zwei Wochen jährt sich das schreckliche Zugunglück von Hürth: Am 4. Mai 2023 wurden zwei Gleisarbeiter (27, 31) von einem ICE erfasst. Sie waren sofort tot.
Jetzt nähern sich die Ermittlungen gegen zwei Beschuldigte wegen des Verdachts der fahrlässigen Tötung dem Ende. „Ich gehe davon aus, dass die Ermittlungen in überschaubarer Zeit abgeschlossen werden können“, sagte ein Sprecher der Kölner Staatsanwaltschaft auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur.
Zwei Tote in Hürth: Ermittlungen der Staatsanwaltschaft vor Abschluss
Wann die Behörde über eine Anklageerhebung entscheidet, könne er aber noch nicht sagen. Nur soviel: Mittlerweile seien alle maßgeblichen Zeugen/Zeuginnen vernommen worden.
„Die internen Betriebsanweisungen der betroffenen Unternehmen sind ebenso ausgewertet worden wie die sichergestellten Kommunikationsdaten der Verfahrensbeteiligten“, so der Sprecher der Staatsanwaltschaft weiter. Nun erhielten die Anwälte noch Akteneinsicht und Gelegenheit zur Stellungnahme.
Hürth: Kostete Kommunikationsfehler den Bahnmitarbeitern das Leben?
Der 4. Mai 2023: ein schwarzer Tag für die Deutsche Bahn – und ein Albtraum für die Angehörigen der Toten, ihrer Freundinnen und Freunde, Kollegen und Kolleginnen. Denn nicht selten kommt es zu folgenschweren Unfällen bei Arbeiten auf den Gleisen.
Vor knapp einem Jahr starben die beiden jungen Männer – sie begaben sich auf die Schienen, weil sie davon ausgingen, dass die Strecke für die Arbeiten am Gleisbett bereits gesperrt war. Das war aber nicht der Fall ...
Als ein ICE sich rasend näherte, konnten fünf Kollegen noch im letzten Moment zur Seite springen. Sie erlitten einen Schock.
Bei den Ermittlungen geht es im Kern um die Frage, warum die vorgeschriebenen Kommunikationsabläufe nicht funktionierten. Einer der Beschuldigten war am Unfalltag als verantwortlicher Bauüberwacher einer Ingenieurgesellschaft eingesetzt, der andere als Sicherungsposten einer Sicherheitsfirma.
Bahnmitarbeiter Ali Ceyhan (†) wird in Köln-Kalk von Regionalzug erfasst
Im Herbst 2023 erschütterte das nächste Unglück die Region. Am 15. September starb Bahnmitarbeiter Ali Ceyhan (†33), nachdem er vier Tage zuvor in Köln-Kalk von einem Regionalzug erfasst worden war. Auch er war mit Arbeiten im Gleis beschäftigt.
Inzwischen wird auch in diesem tragischen Fall wegen des Verdachts der fahrlässigen Tötung ermittelt. Gegenüber EXPRESS.de erklärte Stephanie Beller von der Kölner Staatsanwaltschaft Mitte Februar 2024: „Das Ermittlungsverfahren richtet sich gegen einen Mitarbeiter eines Bahnunternehmens, das für die vorherige Beantragung der Sperrung der Gleise und für die optische Überwachung der Arbeiten zuständig war.“ (mit dpa)