Mega-Schlange in BonnViele Hunderte Russinnen und Russen wählen – Plakate sprechen klare Sprache

Russische Bürgerinnen und Bürger stehen vor dem russischen Generalkonsulat in einer langen Schlange an, um zu wählen.

Russische Bürgerinnen und Bürger stehen vor dem russischen Generalkonsulat in einer langen Schlange an, um zu wählen. 

Bei der Präsidentenwahl in Russland wurde Putin erneut zum Sieger erklärt. Im russischen Generalkonsulat in Bonn wollten am Sonntag viele Russinnen und Russen ihre Stimme abgeben. Es gab auch Demos.

Bei der russischen Präsidentenwahl haben am Sonntag (17. März) auch im Generalkonsulat in Bonn zahlreiche Russinnen und Russen ihre Stimme abgegeben.

Die Polizei schätzte die Anzahl der Wartenden in einer mehrere Hundert Meter langen Schlange am frühen Nachmittag auf rund 1000.

Bonn: Wählerinnen und Wähler sorgen für Sperrungen

Aufgrund des hohen Fahrzeugaufkommens komme es auf den Straßen rund um das russische Generalkonsulat zu erheblichen Verkehrsbeeinträchtigungen und temporären Sperrungen, schrieb die Polizei auf der Plattform X (früher Twitter).

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Demonstrantinnen und Demonstranten stehen auf der anderen Straßenseite des russischen Generalkonsulats und protestieren gegen Präsident Putin.

Demonstrantinnen und Demonstranten stehen auf der anderen Straßenseite des russischen Generalkonsulats und protestieren gegen Präsident Putin. 

In Deutschland lebende Russen können am Sonntag von 8.00 bis 20.00 Uhr in Bonn-Bad Godesberg ihre Stimme abgeben. Ein weiteres Wahllokal gibt es hierzulande noch in der russischen Botschaft in Berlin. Die von Betrugs- und Manipulationsvorwürfen überschattete dreitägige Präsidentenwahl in Russland hatte dort am Freitag begonnen.

Bonn: Verstärkte Kontrollmaßnahmen am Wahllokal

In der Nähe des Generalkonsulats begannen am Sonntagmittag zwei Demonstrationen als Standkundgebungen. An einer Demo unter dem Motto „Mittags gegen Putin“ nahmen laut Polizei rund 150 Menschen teil. Bei einer prorussischen Kundgebung zählte die Polizei 15 bis 20 Teilnehmerinnen und Teilnehmer.

Das Generalkonsulat hatte verstärkte Kontrollmaßnahmen am Wahllokal angekündigt, um die Sicherheit der Wählerinnen und Wähler und der Mitglieder der Wahlkommission zu gewährleisten.

Kremlgegner rufen dazu auf, das Ergebnis der Präsidentenwahl nicht anzuerkennen, weil demokratische Standards nicht eingehalten würden. Unabhängige Beobachter weisen auf Betrug und Manipulation hin. Ernstzunehmende russische Oppositionelle sind entweder nicht zur Abstimmung zugelassen, ins Ausland geflohen oder sitzen im Straflager. Echte Gegenkandidaten hat Putin bei der Wahl deshalb nicht.

Kremlchef Wladimir Putin wurde am Sonntagabend ein Rekordergebnis von mindestens 87 Prozent der Stimmen prognostiziert. Das russische Staatsfernsehen erklärte den 71-Jährigen auf Grundlage von Wählernachbefragungen mehrerer kremlnaher Institute zum Sieger. (dpa)