„Werden die Hütte abreißen“Sturm weht Prinz und Bonna geradewegs ins Alte Rathaus
Bonn – Er hat einfach kein Glück – und das gleich dreimal in Folge. Nachdem Ashok Sridharan schon an der erfolglosen Verteidigung der Rathäuser in Beuel und Bad Godesberg beteiligt war, setzte er seine schwarze Serie am Sonntagnachmittag in seiner eigenen guten Stube, dem Alten Rathaus, fort.
Um 15.07 Uhr fiel die Verteidigungslinie aus Pfennigfuchsern und echten Soldaten – Sridharan hatte sich einige Kräfte des Einsatzgruppenversorgers „Bonn“ ins Boot geholt. Doch gegen die Übermacht der Bonner Stadtsoldaten und den Charme von Bonna Katharina III. war kein Kraut gewachsen.
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Das ehrwürdige Gebäude ist ab jetzt fest in Hand von Prinz Richard I. und Bonna Katharina III. „Endlich herrschen Zucht und Ordnung im Alten Rathaus. Wir werden die Hütte abreißen“, schmetterte die Bonna den Hunderten Jecken auf dem Marktplatz entgegen, nachdem sie wenige Minuten noch in Richtung OB geschossen hatte: „Und du willst diese alte Bretterbude behalten? Die ist doch total kaputt!“
Rathaussturm in Bonn: OB bietet Rollatoren an
Natürlich wäre ein echter Rathaussturm nichts ohne das Geplänkel zwischen denen, die (noch) drin sind und denen, die reinwollen. Ashok Sridharan bot ganz galant-gehässig an, dem Festausschuss-Präsidium Rollatoren für die Erstürmung zur Verfügung zu stellen und wurde dann gar meteorologisch: „Kennt ihr den Film 'Vom Winde verweht'? Gut, denn das trifft auf den Festausschuss zu.“
So ganz Unrecht hatte Sridharan mit der filmischen Anspielung nicht, denn immer wieder gab es besorgte Blicke gen Himmel, wo die ein oder andere Böe an den Krätzchen und Kappen zerrte. Zum Glück für alle Beteiligten hielt das Wetter – im Gegensatz zu anderen Städten in der Umgebung wie beispielsweise Köln, wo die Schull- und Veedelszöch wetterbedingt abgeblasen werden mussten (hier lesen Sie mehr).
Rathaussturm in Bonn: Prinz und Bonna mit Stimmen „wie Joe Cocker“
Richard I. wollte Sridharans Truppen musikalisch zur Aufgabe zwingen: „Ich sing‘ dich da oben runter, da kannst du aber laufen!“ Was der Oberbürgermeister mit einem maliziösen „Och, ich hab‘ ja zweimal Joe Cocker da unten stehen.“ Nun, dass die Stimmen von Prinz und Bonna während der Session ein wenig gelitten haben, versteht sich ja wohl von selbst…
Bonn: Der einzige Sturm war zum Glück der der Karnevalisten
Schwer gelitten hat der OB seinerseits wohl unter der spitzen Zunge von Ralf Wolanski, Kommandant des Bonner Stadtsoldaten-Corps. „Du hast die Verkehrsführung zum Rathaus wohl extra so gelegt, dass du in deinem Elfenbeinturm deine Ruhe hast.“
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Außerdem schlug Wolanski dem Oberbürgermeister vor, am Aire-Turm in der Rheinaue (so er denn kommt – hier lesen Sie mehr) ein Karussell zu installieren: „Dann kann der Stadtrat den ganzen Tag im Kreis fahren und macht keinen anderen Mist!“ Mist machten am Sonntagnachmittag höchstens die beiden Pferde, die die Kanone der Stadtsoldaten zogen – mistig wurde auch das Wetter, kurz nachdem Prinz und Bonna die Macht übernommen hatte.
Wolanski quittierte das so: „Der angekündigte Sturm hat hoffentlich ein bisschen frischen Wind ins Rathaus geblasen!“ (smo)