Opfer von K.o.-TropfenProminente Bonnerin sorgt mit Schock-Bericht für Wirbel

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Alexandra Roth möchte mit ihrer Kampagne sensibilisieren und Täter abschrecken.

Bonn – Mit K.o.-Tropfen außer Gefecht gesetzt, oft vergewaltigt, misshandelt: Immer wieder hört man von solchen Fällen. Passiert mir schon nicht, denken viele. Doch jetzt geht eine bekannte Bonnerin an die Öffentlichkeit, die auch zum Opfer wurde. Im beschaulichen Bonn, in einer ganz normalen Kneipe, inmitten ihrer Freunde.

Bonnerin erlebte am 11.11. Grauenvolles

Alexandra Roth (41) ist vielen als Ex-Bonna Alexandra III. aus der Session 2017/2018 bekannt. Doch ausgerechnet am 11.11. musste sie Grauenvolles erleben.

Im EXPRESS hatte die 41-Jährige von ihrem schlimmen Erlebnis, aber auch von ihrer Kampagne erstmals berichtet. Und ist „überwältigt“ von der Resonanz. Ob über Facebook, durch Anrufe, Mails oder direkten Kontakt: Viele sind begeistert von Roths „No!K.O.-Kampagne. Auch Medien wie SAT.1 haben schon oder werden über das Engagement der Ex-Bonna berichtet. Alexandra Roth freut sich: „Da haben wir was Richtiges angegangen.“

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Kamen die K.o.-Tropfen in einer Bonner Kneipe ins Glas?

Karnevalsstart. Die ganze Stadt war voller Jecken. Auch die zweifache Mutter feierte mit Freunden in einer Gaststätte in der Nordstadt. Doch was dort passierte – das weiß Alexandra Roth nicht mehr…

„Ich habe an diesen frühen Abend keine Erinnerungen mehr“, erzählt die Ex-Bonna. „Ich habe einen Filmriss von zirka neun Stunden. Ich war zwar dort, aber nicht mehr zugegen.“ Es gäbe zwar Fotos von ihr aus der Kneipe – aber, dass die gemacht wurden, daran erinnert sie sich nicht.

Bonner Opfer musste sich übergeben

„Meinen Freunden wurde dann klar, dass mit mir irgendetwas nicht stimmt“, erklärt sie. Deshalb hätten die entschieden, sie nach Hause zu bringen. Dort habe sie sich später übergeben müssen. „Es war so wichtig, dass ich nicht alleine unterwegs war“, sagt sie leise. Das sei ihre Rettung gewesen. „Ich weiß nicht, wie das ausgegangen wäre, wenn ich alleine gewesen wäre…“

Wann sie die K.o-Tropfen in ihr Getränk bekommen hat, weiß sie nicht. Vor der Kneipe hatte die 41-Jährige bereits auf dem Marktplatz gefeiert, dort auch was getrunken. Aber Roth betont: „Ich möchte nicht, dass der Karneval ins schlechte Licht gerückt wird – es ist ein Thema, das 365 Tage im Jahr vorherrscht.“

Ex-Bonna Alexandra Roth startet tolle Kampagne

Jetzt startet sie die Kampagne NO! K.O. – Geh auf Nummer sicher“. Mit leuchtenden Bändchen wird auf das Thema aufmerksam gemacht. „Der Antrieb ist die eigene Betroffenheit“, erklärt sie. „Gott sei Dank, ohne dass mir Schlimmes passiert ist. Ich war in einem vermeintlich bekannten Umfeld, dazu bin ich über 40 – mir war nicht bewusst, dass man in dem Alter noch als Opfer interessant ist. Dazu so etwas in unserem kleinen Bonn…“

Alexandra Roth will für das Thema sensibilisieren, aber auch potenzielle Täter abschrecken: „Aufklärung ist das wichtigste. Wenn ich das Bändchen trage, denke ich hoffentlich beim Griff zum Glas daran, ob ich es auch wirklich die ganze Zeit im Blick hatte. Und Täter sehen, dass da jemand steht, dem die üble Masche mit den K.o.-Tropfen bekannt ist.“ 

Kampagnen-Bändchen in Bonn ab 11.11. zu kaufen

Die Kampagne leitet Alexandra Roth ehrenamtlich, finanziert alles selbst. „Es ist für mich eine Herzensangelegenheit.“ Am 11.11. kann man die gelben Bändchen erstmals auf dem Bonner Markt für einen Euro kaufen. Der Gewinn der gesamten Aktion geht an den Opferschutz-Verein „Weißer Ring“.

Jetzt schon ist im Netz eine Bilder-Kampagne zum Thema gestartet. Der Bonner Fotograf Jürgen Hofmann hat dafür Alexandra Roth fotografiert, aber auch Prominente wie Ex-Bonna Alexandra Zörner. (iri, ms)