Bei diesem selbst ernannten Heimwerkerkönig ging wirklich alles schief. Egal was Tim Taylor in seiner Show „Tool Time“ auch frisierte, sei es der Rasenmäher oder die Geschirrspülmaschine, am Ende flog es ihm um die Ohren.

204 Folgen lang brachte der tollpatschige Familienvater, gespielt von Tim Allen, die Fans der US-Serie „Hör mal, wer da hämmert“ zum lachen. Im Gegensatz zu Tims Erfindungen war diese Show ein echter Dauerbrenner. Die letzte Episode wurde zwar bereits 1999 produziert, aber im deutschen TV liefen die Folgen noch jahrelang rauf und runter.

Aber was ist aus den Stars von damals geworden? Lesen Sie auf den nächsten Seiten, was die Darsteller von Tim, Flanellhemd-Träger Al, Nachbar Wilson, Ehefrau Jill und der Kinder inzwischen treiben.

Kino-Hits nach Serien-Aus

Der Heimwerkerkönig ist in die Jahre gekommen. Tim Allen feierte in diesem Juni seinen 60. Geburtstag. Der Schauspieler hat eine turbulente Karriere hinter sich. 1978 wurde er im Alter von 25 Jahren an einem Flughafen im US-Staat Michigan mit 650 Gramm Koks erwischt und wegen Drogenschmuggels verurteilt. 2 Jahre und vier Monate saß er hinter Gittern, dann wurde er vorzeitig entlassen.

Mit „Hör mal, wer da hämmert“ gelang ihm der Durchbruch und es folgten lukrative Filmangebote. Für den Pixar-Megahit „Toy Story“ etwa lieh er der Hauptfigur Buzz Lightyear seine Stimme. In seinem letzten Jahr als grunzender Autonarr kassierte er 1,25 Millionen US-Dollar pro Folge. Damit war einer der bestbezahlten Stars im Fernsehen.

Nach dem Ende der Show konzentrierte er sich ganz aufs Filmgeschäft, übernahm unter anderem weitere Rollen als Synchronsprecher in Animationsfilmen und drehte seichte Komödien.

Comeback als TV-Macho

Im Jahr 2011 juckte es ihn dann aber wieder und kehrte zurück auf den TV-Bildschirm. In der Serie „Last Man Standing“ gibt er wieder den testosterongeladenen Männer-Prototyp. Doch zu Hause hat der Marketing-Chef einer Kette von Sport-Geschäften nicht die Hosen an. Da bestimmen seine Frau und die drei Töchter, wo es lang geht.

Die Show ist ein Quoten-Erfolg und wurde gerade um ein weiteres Jahr verlängert. In Deutschland hat sich ProSieben die Ausstrahlungsrechte gesichert. Bald sollte es also ein Wiedersehen mit dem Heimwerkerkönig geben.

Was wurde aus Tims Freund Al und Nachbar Wilson – das erfahren Sie auf der nächsten Seite.

Flanell-Al kriegt seine eigene Show

Al Borland war Tims bester Freund und sein Assistent bei Tool Time. Seine Flanellhemden waren sein Markenzeichen. Er ahnte meistens schon, wenn der Heimwerkerkönig wieder mal kurz davor war, etwas in die Luft zu jagen.

Die Rolle bekam Darsteller Richard Karn übrigens nur, weil der ursprünglich vorgesehene Schauspieler Stephen Tobolowsky im letzten Moment wegen eines Films absprang – ein echter Glücksfall.

Nach „Hör mal, wer da hämmert“ machte Karn Karriere als Gameshow-Moderator. Vier Jahre stellte er die Fragen bei der US-Version von „Familien-Duell“, seit 2008 moderiert er „Bingo America“. In Tim Allens neuer Show hatte er einen Gastauftritt. Verheiratet ist Karn mit Tudi Roche, die bei „Hör mal, wer da hämmert“ eine von Jills Schwestern spielte.

Krebs-Drama um Wilson-Darsteller

Es war die Rolle seines Lebens, dabei zeigte er nicht einmal sein Gesicht. Der Schauspieler Earl Hindman erreichte als alleswissender Nachbar Wilson, der immer einen guten Rat für Tim parat hatte, Kultstatus. Der Running Gag: Immer verdeckte irgendein Gegenstand, meistens der Gartenzaun, seine untere Gesichtshälfte.

Ihn ereilte nach dem Ende der Serie das traurigste Schicksal. Der langjährige Raucher verstarb 2003 im Alter von nur 61 Jahren an Lungenkrebs.

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TV-Mutter wird ernst

Als Ehefrau von Tim spielte die Schauspielerin Patricia Richardson jahrelang die typische TV-Mutter, die sich zu Hause um den Haushalt und die Kinder kümmert. Erst spät fing Jill an selbst Karriere zu machen und Psychologie zu studieren. Am Ende der Show zieht die Familien dann sogar um, nachdem Jill ein Jobangebot bekommen und Tim bei Tool Time aufgehört hat.

Nach „Hör mal, wer da hämmert“ spielte Richardson ernstere Rollen. In der Serie „Strong Medicine“ spielte sie eine Ärztin, in dem Polit-Drama West Wing von Oscar-Preisträger Aaron Sorkin übernahm sie für neun Folgen die Rolle einer Kampagnen-Managerin. Richardson ist zudem geschieden und hat drei erwachsene Kinder, einen 28-jährigen Sohn und 22-jährige Zwillinge.

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Der Jüngste macht Probleme

Gerade einmal sieben Jahre alt war Taran Noah Smith, als er die Rolle des jüngsten Sohns Mark übernahm. Nach dem Ende der Show, da war er 16 Jahre alt, hatte er genug von der Schauspielerei. „Ich hatte niemals die Chance zu entscheiden, was ich mit meinem Leben machen wollte. Als ich 16 war, wusste ich, dass ich nicht mehr schauspielern wollte“, sagte er später einmal.

Dennoch machte Smith weiter Schlagzeilen. Mit 17 heiratete er eine 16 Jahre ältere Kolumnistin. Es folgte ein Rechtsstreit mit seinen Eltern um sein während seiner TV-Karriere verdientes Geld. Mit seiner Frau, von der er inzwischen schon wieder geschieden ist, eröffnete er zwischenzeitlich ein Restaurant mit veganen Gerichten.

2012 gab es Ärger für den einstigen Kinderstar. Ein Polizist erwischte ihn am Steuer seines Autos mit Marihuana. Das Gericht verurteilte ihn dazu, an einem Anti-Drogenprogramm teilzunehmen.

Wieder vereint mit Tim

Besser lief es für den zweitältesten Sohn. Jonathan Taylor Thomas hatte seine Rolle als Randy bereits ein Jahr vor dem Ende der Show aufgegeben, um sich auf sein Studium zu konzentrieren.

Während er weiter regelmäßig im TV zu sehen war, studierte er Philosophie und Geschichte in Harvard. 2010 machte er seinen Abschluss an der Columbia Universität. Im Finale der zweiten Staffel von Tim Allens neuer Show hatte er einen Gastauftritt.

Zachery Ty Bryan, blieb ebenfalls bei der Schauspielerei. Nach der Rolle als ältester Sohn Brad hatte er einige Gastauftritte in TV-Serien wie Boston Public und Emergency Room. Er ergatterte aber auch kleiner Auftritte in erfolgreichen Kinofilmen (The Game of Their Lives, The Fast and the Furious: Tokyo Drift).