Raabs 3-Millionen-GewinnerDas macht Anish (32) mit dem Geld

Badet hier noch in Spiel-Geldscheinen: Anish Pulickal

Badet hier noch in Spiel-Geldscheinen: Anish Pulickal

Köln – Es klingt wie eine Geschichte, aus „Bollywood“. Und hier hat sie auch tatsächlich ihre Wurzeln. Anish Pulickal (32) ist indischer Herkunft, studierter Sport-Pädagoge und arbeitet im Kölner Umland als Streetworker. Sein Leben hat er danach ausgerichtet, Jugendlichen auf ihrem Weg des Erwachsenwerdens zu helfen. Jetzt hat er selbst einen großen Schritt in die Unabhängigkeit getan und sahnte bei „Schlag den Raab“ den Rekord-Gewinn von drei Millionen Euro ab.

Er spielt Fußball und Tennis. Aber auch auf der „Slackline“ (eine angesagte, neue Art von Seiltanz) macht er eine gute Figur. Anish ist ein echter Allrounder, nicht nur im sportlichen Sinne. Überall beliebt. Bei seinen Kids bei „Rheinflanke e.V.“, die der Streetworker betreut, sowie seinen Freunden.

Umso größer war die Enttäuschung, als Anish gegen den großen Stefan Raab zunächst hoffnungslos hinten lag. Bis kurz vor halb zwölf nachts lief es wie gewohnt: Raab (47) gewinnt nahezu jedes Spiel, lässt den deutlich jüngeren Diplom-Sportler ganz schön alt aussehen. Doch der kämpft, gibt nicht auf.

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Dann die emotionale Wende. Die Uhr tickt Richtung Mitternacht. Endlich Heimspiel für Anish: Es geht um Tennis, Anish spielt bei RW Köln. Raab hat keine Chance gegen den Bundesliga-Spieler. Anish geht nicht nur als Sieger vom Mini-Studio-Court; er hat Raab auch emotional geschlagen.

Der schenkt das nächste Spiel quasi ab, so geknickt ist er. Spannung. Um kurz nach Mitternacht hat Anish Raab überholt. Es geht hin und her. Doch um 1.50 Uhr schlägt Anish Raab endgültig beim Golf.

Drei Millionen für den Mann, dem Geld nie so viel bedeutete. Für Anish standen stets seine Ziele und die seiner Schützlinge im Vordergrund. In Bornheim kümmert er sich für die Jugendo-Organisation „Rheinflanke“ gemeinsam mit einer Kollegin um sozial benachteiligte Kinder, trainiert sie, hat Verständnis für ihre Sorgen.

Drei Millionen, die in gar keinen schlechten Händen zu sein scheinen. Wenn er gewinne, hat er gesagt, wolle er „seinen“ Kindern Spielmöglichkeiten schenken, eine Standheizung für den Kleinbus kaufen, mit dem die Streetworker unterwegs sind. „Zudem will ich spenden.“

Aber natürlich wolle er auch feiern und schöne Weihnachtsgeschenke kaufen. Ebenso bodenständig soll dann die Party gelaufen sein, die es nach der erfolgreichen Show gab. Nach EXPRESS-Informationen zog es Anish mit Freundin, Bruder und einem Kumpel in die kleine Kneipe „Kunstbar“ in Dom-Nähe. Die Mini-Fete hat er sich definitiv verdient!

Er muss keinen Cent versteuern

Anish muss die drei Millionen Euro wohl nicht versteuern. Laut Bundesfinanzhof (BFH, Aktenzeichen: IX R 39/06) und einem Erlass des Bundesfinanzministeriums sind Preisgelder dann steuerfrei, wenn keine fest vereinbarte Gegenleistung erbracht wird und Glück im Spiel ist.

Hier weiß der Kandidat nicht, ob er gewählt wird, und er kennt die Aufgaben nicht. Das spricht dafür, dass keine Einkommenssteuer anfällt. Auch tritt der Kandidat nicht – wie etwa beim „Dschungel Camp“ – in mehreren Folgen an. Legt Anish das Geld an, muss er aber die Zinsen versteuern.