Erst Punk-Göre, dann Sex-HotlineHerzkino-Schauspielerin hatte wilde Vergangenheit

Herzkino_Barbara_Spitz

Im Herzkino spielt Barbara Spitz neben Dominic Raacke eine eher konservative Rolle – früher war sie genau das Gegenteil.

Köln – Wer sie am Sonntag (20.15 Uhr) im ZDF-Liebesfilm „Ein Sommer in Oxford" als stilvolle, aber etwas verstockte Lady erlebt, wird kaum glauben, dass in Barbara Spitz (64) eine echte Punk-Göre steckt.

Aber es stimmt: Sie war in den 60ern und 70ern in diversen Bands erfolgreich, wurde vor allem mit den „Sadista Sisters" bekannt. „Ich habe wohl eine rotzige und eine spießige Seite", sagt sie uns im Interview lachend. „Für jedes Publikum eine."

Barbara_Spitz_The_Legendary_Sadista_Sisters

Barbara Spitz und die „Legendary Sadista Sisters“.

Liebes-Absage vom Herzkino-Star! Inez Björg David: „Ich bin auch gerne alleine“ (hier lesen Sie mehr).

Alles zum Thema Homosexualität

Wer ist Spitz? „Eine echte Europäerin, mehr Europa geht nicht", sagt sie. Als Tochter eines Wiener Emigrantenpaars in London geboren, studierte sie am College Schauspiel.

Barbara Spitz: Von der Lehrerin zur Punk-Göre und Sex-Hotline

„Nach vier eher beunruhigenden Jahren als Lehrerin an Londons sozial problematischen Schulen erkannte ich, dass ich dazu alles andere als berufen war und wechselte in die Musikszene, spielte in der zweiten Hälfte der siebziger Jahre als Gitarristin und Sängerin in erlesenen Londoner Punkbands", sagt sie stolz – unter anderem bei Framed, The Elgin Marbles und Dana Gillespie, tourte 1977 mit den legendären Sadista Sisters und absolvierte sogar ein vierwöchiges Gastspiel am ehemaligen Quartier Latin Club in Berlin.

Barbara_Spitz_Punk

Barbara Spitz als Punk-Göre.

Und danach? Findungsphase. „Als Rockstar wurde ich erstmal international ignoriert", erklärt sie lachend. „Dann nahm ich unzählige Gelegenheitsjobs an, arbeitete als Lichttechnikhandlangerin am Theater in Berlin, als Nachtportier, Abwäscherin, Köchin, Babysitterin und betreute mit hauchiger Stimme die Kunden diverser Telefon-Hotlines."

Barbara Spitz spielte in „The Rocky Horror Show“

Vom Punk- zum Popstar an der Sex-Hotline!

Da musste es aber noch etwas anderes geben... 1983 bewarb sie sich für die Rolle der „Columbia“ in „The Rocky Horror Show“ am Schauspielhaus in Wien – und bekam den Part, den sie über 15 Jahre lang spielte.

Barbara_Spitz_Rocky_Horror

Barbara Spitz in ihrer Rolle als Columbia in der „Rocky Horror Show“.

Seitdem lebt sie als Schauspielerin, Sprecherin und Autorin in Wien und Griechenland. Mit ihrer Freundin lebt die bekennend lesbische Barbara Spitz „in wilder Ehe zusammen mit einem Hund in einer Wohnung in Wien", sagt sie. „Was das angeht, bin ich sicher immer noch mehr Punk als Spießer."