Kaohsiung City – Das nennt man wohl hartes Durchgreifen: Die Behörden in Taiwan haben einem Mann eine Strafe von umgerechnet knapp 3000 Euro auferlegt, weil er acht Sekunden lang gegen die Quarantäne-Bestimmungen verstoßen haben soll.

Kaohsiung City: Mann muss umgerechnet 3000 Euro wegen Quarantäne-Verstoß zahlen

Laut einem CNN-Bericht befand sich der Mann in einem Hotel in Kaohsiung City in Quarantäne. Als er kurz aus seinem Zimmer auf den Flur trat, zeichnete dies eine Kamera im Hotelflur auf. 

Daraufhin setzten sich die Hotelmitarbeitern mit dem Gesundheitsministerium in Verbindung. Das Ministerium verhängte unverzüglich eine Strafe gegen den Mann – und zwar stolze 100.000 Taiwan-Dollar (etwa 3000 Euro), wie die taiwanesische „Central News Agency“ (CNA) mitteilt.

Quarantäne-Regeln in Taiwan sind extrem streng

Nach den taiwanesischen Corona-Regeln dürfen Menschen in Quarantäne ihre Zimmer unter keinen Umständen verlassen.

Menschen in Quarantäne sollten nicht glauben, dass sie nicht bestraft werden, wenn sie ihr Hotelzimmer verlassen, sagte das Gesundheitsministerium laut CNA.

Laut Ministerium gibt es aktuell 56 Quarantäne-Hotels in Kaohsiung City mit insgesamt rund 3000 Zimmern.

Taiwan: Corona-Politik macht sich bezahlt

Taiwan wurde weltweit für seinen Ansatz zur Eindämmung der Covid-19-Pandemie gelobt. Das Land musste nie strenge Sperren verhängen und griff nicht zu so drastischen Einschränkungen der bürgerlichen Freiheiten wie auf dem chinesischen Festland.

Stattdessen konzentrierte sich Taiwan auf Schnelligkeit und nahm das Virus von Anfang an ernst. Die taiwanesischen Behörden begannen bereits am 31. Dezember 2019 mit dem Screening von Passagieren auf Direktflügen aus Wuhan, wo das Virus zum ersten Mal identifiziert wurde.

Neben Massentests investierte die Regierung in eine schnelle und effektive Kontaktverfolgung. Auf der 23-Millionen-Einwohner-Insel wurden nach Angaben der Johns Hopkins University nur 716 Coronavirus-Fälle und sieben Todesfälle registriert. (mh)