Hä?Tierschutz-Organisation will jetzt auch Sprichwörter verbieten

Fliege_Blatt

Klar: PETA-Aktivisten möchten keiner Fliege etwas zu leide tun. Doch ihre neueste Aktion schießt nach Meinung Vieler übers Ziel hinaus.

Norfolk – Die Tierschutzorganisation PETA geht gerne ungewöhnliche Wege, um auf das Recht von Tieren hinzuweisen. Doch mit seiner neuesten Aktion erntet die Organisation sogar Kopfschütteln bei anderen Tierschützern.

Auf seiner Twitter-Seite rief PETA dazu auf, bestimmte Sprichwörter in Zukunft nur noch in abgeänderter Form zu benutzen.

Beispiel: „Kill two birds with one stone“ (wörtlich: „Töte zwei Vögel mit einem Stein“, sinngemäß: „Zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen“) ist unangebracht.

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Stattdessen soll man in Zukunft nur noch „Feed two birds with one scone“ (übersetzt etwa: „Füttere zwei Vögel mit einem Keks“) sagen.

PETA ist gegen Sprichwörter wie „Zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen“

Weitere Beispiele: Aus „Take the bull by the horns“ (entspricht unserem „Den Stier bei den Hörnern packen“) wird „Take the flower by the thorns“ („Nimm die Blume an den Dornen“).

Und aus „Bring home the bacon“ (wörtlich: „Bring den Speck nach Hause“, sinngemäß: „das Geld nach Hause bringen“) wird „Bring home the bagels“ („Bring die Bagel nach Hause“).

Tierschutzorganisation muss für Redewendungen-Eintrag Kritik einstecken

PETA begründet ihr Vorhaben so:

Ob die Organisation das wirklich ernst meint? Jedenfalls muss sie für ihren Tweet ordentlich Kritik einstecken.

Ein User schreibt: „Es ist absolut absurd. Diese Redewendungen mit Rassismus und Homophobie zu vergleichen, ist eine Beleidigung.“

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Selbst Veganer sind vom PETA-Post irritiert

Selbst die fleischlos lebenden Mitbürger sind verwundert. „Tiere sind durch menschliche Sprache nicht beleidigt. Ich bin Veganerin und das ist unnütz“, schreibt eine weibliche Twitter-Userin.

Neben Kritik ruft der Eintrag auch Häme hervor.

So kommentiert ein Nutzer: „Die Blume bei den Dornen nehmen? Das ist so pflanzenfeindlich, ihr unsensiblen Freaks!“

Ein weiterer merkt an: „Wenn 'Speck' Veganer diskriminiert, tun das Gleiche dann nicht auch 'Bagel' bei Leuten mit Gluten-Unverträglichkeit?“

In einem sind sich aber (fast) alle einig: PETA solle sich besser echten Tierschutzproblemen widmen.

(mah)