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„Besorgniserregend“Schüler schreibt süßen Brief an Polizei – die Reaktionen sind übel

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Die Polizei hatte in den Corona-Wochen jede Menge zu tun, wie hier am 26. Juni im Schanzenviertel.

Hamburg – Erst kürzlich sorgte die Polizei Hamburg mit einem Beitrag auf Twitter für Empörung. Damals hatten die Beamten einer Schwanenfamilie über die Straße geleitet. Den Einsatzbericht versuchten die Pressesprecher mit viel Humor anzureichern. Doch ein Satz sorgte für einen Aufschrei: „Hätten wir übrigens für schwarze Schwäne auch gemacht.“

Die völlig unnötige und deplatzierte Anspielung auf die Unruhen in den USA und die „Black Lives Matter“-Bewegung schlug hohe Wellen (hier lesen Sie mehr). Schließlich wurde der Post gelöscht.

Schüler Ben schreibt Lob-Brief an Polizei Hamburg – angeblich

Doch jetzt, nur wenige Wochen später, gibt es schon den nächsten Shitstorm für die Polizei Hamburg.

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Wieder scheint der Anlass mehr als harmlos. Ein Schüler, Ben, sein Alter bleibt unbekannt, hat eine Postkarte an die Beamten geschickt.

Seine Deutschlehrerin habe Ben die Aufgabe gestellt, „einem Menschen/einer Menschengruppe eine Postkarte zu schreiben, der/die gerade besonders wichtige Arbeit leistet“, erklärt der Schüler in seinem Schreiben.

„Da es auch mein Traum ist, zur Polizei zu gehen und noch etwas darüber hinaus, sind Sie mir sofort eingefallen“, schreibt Ben auf seiner Postkarte weiter und lobt die Polizei anschließend für deren Einsatz.

Keine Frage, Schanzenviertel, Corona-Demos, auch in der Pandemie weiter Schichtdienst, die Polizei musste in den vergangenen Wochen großen Druck ertragen. Und dann waren da auch noch die miesen Reaktionen auf den Schwanen-Post.

Polizei Hamburg veröffentlicht Postkarte und bekommt Shitstorm

Wer kann es den Beamten verdenken, dass sie ein Foto von der lobenden Postkarte auf Twitter posteten? „DANKE, BEN! Deine Postkarte ist angekommen! Inhaltlich auf jeden Fall eine 1! Herzliche Grüße an dich zurück!“, schreibt die Polizei Hamburg in gewohnt lässigem Ton auf ihren Kanälen auf Facebook und Twitter.

Doch statt massenweise Likes und Lobeshymnen hagelt es daraufhin einen kritischen Kommentar nach dem anderen. Schnell hat sich der eigentlich harmlose Post zu einem ausgewachsenen Shitstorm entwickelt – und das möglicherweise nicht ganz unbegründet.

Denn viele User halten den Brief für eine dreiste Fälschung. Entweder die Polizei sei auf einen Betrüger hereingefallen oder aber, und das wäre der eindeutig schwerere Vorwurf, die Beamten haben die Zeilen des jungen „Ben“ selbst verfasst, so die Anschuldigungen.

Ist Brief an Polizei Hamburg ein Fake?

Selbst einem ungeübten Kenner fällt die Handschrift auf, die nicht wirklich der eines Kindes ähnelt, sondern eher nach einer Erwachsenen-Schrift aussieht.

Hinzu kommen einige Formulierungen, die etwas steif und nicht altersgerecht klingen. So etwa die Abkürzung „Liebe LBP“ (für „Landesbereitschaftsdienst“, Anm. d. Red.), „halten Sie die Ohren steif“ oder „danke, dass sie in dieser heiklen Situation für Ordnung auf den Straßen sorgen“.

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Zudem macht der Urheber des Schriftstücks laut Twitter-Usern zwar mehrere Rechtschreibfehler, diese seien jedoch unglaubwürdig eingesetzt.

Polizei Hamburg reagiert auf massive Vorwürfe

Die Polizei beharrt jedoch weiter auf der Echtheit der Postkarte und hat sich inzwischen zu den Anschuldigungen im Netz geäußert.

„Ben gibt es wirklich. Er ist Jugendlicher und hat diese Postkarte selbst verfasst. Die Postkarte trägt keine Briefmarke, da auf ihr kein Platz mehr war. Daher hat Ben sie mit einem Umschlag an unsere Bereitschaftspolizei verschickt“, versichern die Hamburger Beamten.

Zudem seien sie erschrocken über die massive Kritik. „Wir finden es besorgniserregend, dass ein anerkennender, authentischer Brief eines Jugendlichen an die Polizei hier dazu führt, dass er (und die Polizei) derart angefeindet werden“, so die Hamburger Polizisten weiter. (jv)