Transsexualität, Transgender und Co.Was bedeutet es, Trans* zu sein?

Zwei Personen mit einer Regenbogenflagge und einer Trans*-Flagge auf einer Parade.

Die Regenbogenflagge ist ein allgemeines Symbol für alle Menschen in der queeren Community. Die Flagge der Trans*-Community ist hingegen mit zwei hellblauen, zwei rosa und einem weißen Streifen versehen.

Menschen, die sich als Trans* bezeichnen, lehnen ihr bei der Geburt zugewiesenes, biologisches Geschlecht ab. Doch was heißt das überhaupt?

Transsexualität, Transgender, Transidentität – der Sammelbegriff „Trans*“ umfasst sie alle.

Und sogar noch mehr: Das Sternchen ist ein Platzhalter, um alle weiteren Trans-Identitäten und auch nicht-binäre Menschen miteinzubeziehen. Doch wo liegen die Unterschiede der vielen Begriffe?

Transsexualität: Menschen, die sich als transsexuell bezeichnen, identifizieren sich gar nicht oder kaum mit ihrem biologischen Geschlecht. Das Wort „transsexuell“ geht von einem binären Geschlechtssystem aus, also von zwei Geschlechtern, Frau und Mann. Beschreibt sich eine Person als transsexuell, dann ist damit die Identifizierung mit dem „Gegengeschlecht“ gemeint.

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Was bedeutet es, transgender zu sein?

Transgender: Personen, die hingegen die Bezeichnung „Transgender“ nutzen, befinden sich nicht zwingend innerhalb dieser zwei Kategorien. „Männlich“ oder „weiblich“ spielt hier keine Rolle, die Geschlechtsidentität ist als ein unendliches Spektrum zu verstehen und die Zwei-Geschlechter-Struktur wird abgelehnt. Das Wort fungiert eher als Überbegriff für alle Menschen, die sich nicht mit ihrem angeborenen Geschlecht im Einklang sehen. Auch nicht-binäre Menschen bezeichnen sich teilweise als Transgender. Das Wort leitet sich aus der englischen Sprache ab, in der zwischen „Sex“ und „Gender“ unterschieden wird. Im Deutschen ist das nicht der Fall, da das Wort „Geschlecht“ für sowohl das biologische Geschlecht, als auch für die Geschlechtsidentität genutzt wird.


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Transidentität: Dieser Begriff verzichtet auf den irritierenden Sexualitätsbezug im Wort „transsexuell“ und fokussiert sich mehr auf die Identität der Personen, wie sie sich also geschlechtlich identifizieren.

Beispiel: Die Geschlechtsidentität einer Person ist männlich. Ihr wurde bei der Geburt aber das weibliche Geschlecht zugewiesen. Diese Person ist ein Junge, der trans* ist.

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Häufig möchten Menschen, die sich als Trans* identifizieren, ihren Körper mithilfe von Hormonen, einer geschlechtsangleichenden Operation oder anderen Schritten anpassen. Das muss allerdings nicht zwingend der Fall sein, manche Personen entscheiden sich auch für gar keine oder nur manche medizinische Veränderungen ihres Körpers.

Dieser Vorgang wird „Transition“ genannt. Damit ist allerdings nicht nur eine körperliche Angleichung, sondern auch eine soziale und/oder eine rechtliche Anpassung gemeint. Ersteres bedeutet oft ein Coming-out im sozialen Umfeld, letzteres unter anderem die Änderung des Vornamens im Rahmen des Selbstbestimmungsgesetzes.