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„Muss dringend gestoppt werden“Zoff um Löwen-Babys im Kölner Zoo

Löwen-Mutter Gina im April 2024

Löwen-Mutter Gina im April 2024

Aktualisiert

Neue Löwen-Babys im Kölner Zoo, doch Peta ist empört.

Im Kölner Zoo gibt es erneut Nachwuchs bei den Asiatischen Löwen, die von der Weltnaturschutzunion (IUCN) als „gefährdet“ eingestuft werden.

Für Löwin Gina ist es bereits der dritte Wurf innerhalb von nur zwei Jahren, was die Tierrechtsorganisation Peta auf den Plan ruft. Die Organisation erneuert ihre scharfe Kritik am Zuchtprogramm des Zoos. Sie fordert ein sofortiges Ende der Löwenzucht.

„Die Fließband-'Produktion' von Löwen-Nachwuchs im Kölner Zoo muss dringend gestoppt werden, denn sie ignoriert die Inzucht-Problematik und leistet ohnehin keinen Beitrag zum Artenschutz“, so die deutlichen Worte von Yvonne Würz, Biologin und Fachreferentin bei Peta. Die Tierschützer fordern die Verantwortlichen auf, die Löwenhaltung komplett auslaufen zu lassen. Das berichtet „t-online“.

Hintergrund des Streits ist ein dramatischer Vorfall im Sommer: Damals hatte der Zoo zwei Jungtiere von Gina einschläfern lassen, weil die Mutter sie nicht versorgte. Eine Aufzucht per Hand lehnte der Zoo strikt ab. Als Grund wurde die Sorge vor einer Fehlprägung auf den Menschen und späteren Fortpflanzungsproblemen genannt. Peta erstattete daraufhin Strafanzeige, doch die Staatsanwaltschaft Köln sah von der Aufnahme strafrechtlicher Ermittlungen ab.

Peta zweifelt an wissenschaftlicher Grundlage

Peta begründet ihre Forderung mit wissenschaftlichen Erkenntnissen zum Europäischen Erhaltungszuchtprogramm (EEP). Dieses Programm für Asiatische Löwen basiere auf einer Gründerpopulation von lediglich neun Tieren. Laut den Tierschützern sollen diese teilweise bereits miteinander verwandt gewesen sein, was zu einer mangelnden genetischen Vielfalt führe.

Eine wissenschaftliche Untersuchung zeige zudem, dass rund zwei Drittel des Löwennachwuchses im EEP die ersten Lebenswochen nicht überleben. Die Organisation vermutet, dass Löwenmutter Gina bei ihrem früheren Wurf instinktiv gesundheitliche Probleme bei den Babys erkannt haben könnte. Aus diesem Grund könnte sie den Nachwuchs verstoßen haben. Die Tierschützer hatten die Kölner Veterinärbehörde aufgefordert, eine Obduktion anzuordnen.

Der Kölner Zoo weist die Vorwürfe entschieden zurück. „Wir sind sehr froh über den neuen Wurf und das vorbildliche Kümmern von Gina um diesen. Es bestätigt, dass unsere Haltung und unser Management gut funktionieren“, erklärt Alexander Sliwa, Kurator für Katzenhaltung im Kölner Zoo. Seit rund 25 Jahren hält der Zoo Asiatische Löwen, in dieser Zeit kamen insgesamt 18 Jungtiere zur Welt.

Die neugeborenen Löwen befinden sich aktuell in einer für die Öffentlichkeit nicht zugänglichen Wurfhöhle. Ihre Entwicklung können Besucherinnen und Besucher jedoch über einen Monitor mitverfolgen, der Live-Bilder überträgt. In etwa drei Monaten sollen die Jungtiere dann auch für alle im Gehege zu sehen sein. (red)

Dieser Inhalt wurde mit Hilfe von KI erstellt.