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Zeitreise mit ParallelenAls Köln zum ersten Mal nach zwölf Jahren wieder Karneval feierte

Menschen feiern Karneval in einem VR-Film und werfen Konfetti.

Nach zwölf langen Jahren wurde 1926 erstmals wieder Karneval in Köln gefeiert. Mit einer VR-Brille lässt sich damalige Aufbruchstimmung im TimeRide nachempfinden.

Die Goldenen Zwanziger Kölns liegen knapp 100 Jahre zurück und bieten doch einige verblüffende Parallelen zur heutigen Zeit, die kölschen Jecken Mut machen sollte. 

von Christopher Hostert (cho)

Köln. Kölsche Töne schallen durch die Gassen der Altstadt, die Pandemie ist überstanden und die Lebensfreude ist den Kölnern wieder ins Gesicht geschrieben, denn der Karneval ist zurück und damit auch das kölsche Jeföhl. 

Was klingt wie eine Geschichte aus der heutigen Zeit, liegt bereits knapp 100 Jahre zurück. In den Goldenen Zwanzigern herrschte eine Aufbruchstimmung in Köln, die lange vermisst wurde. Am Alter Markt kann diese emotionale Zeit ab Samstag (28. August) nacherlebt werden.

TimeRide: Zeitreise bringt Kölner in die Goldenen Zwanziger Jahre

Die Zeitreise in die Goldenen Zwanziger Jahre Kölns startet im TimeRide mit einem kurzen Erklärfilm im eigens eingerichteten „Schauspielhaus“. Historische Originalaufnahmen zeigen den Karneval im Jahr 1914, bevor der Erste Weltkrieg, die Besetzung der Briten und die Spanische Grippe das jecke Treiben lange nicht zuließen.

Alles zum Thema Björn Heuser

Mit dem Abzug der Briten 1926 erwachte die kölsche Seele wieder und zum ersten Mal seit zwölf Jahren war der Karneval zurück in Köln. Anhand des kölschen Bahnfahrers Pitter und der lebensfrohen Hutmacherin Tessa soll den Gästen im TimeRide die Stimmung der damaligen Zeit nähergebracht werden.

TimeRide: Bahnfahrt vom Alter Markt zum Neumarkt im Jahr 1926

Nach dem kurzen Film geht es in Tessas Hutladen, der mit zahlreichen Originalen der Kölner Hutmacherfamilie Diefenthal ausgestattet ist. Im drittel Teil der Zeitreise taucht der Gast in die Goldenen Zwanziger ein. Mit VR-Brille und einer originalgetreuen Bahn aus der damaligen Zeit ist man plötzlich mitten im Köln von 1926.

Mit Bahnfahrer Pitter geht es am Rosenmontag einmal vom Alter Markt zum Neumarkt, denn hier wartet der frisch gekürte Prinz auf seine von Tessa angefertigte Kappe. Der Weg führt durch die Gassen Kölns, ist gesäumt von Menschen, kölscher Musik von Willi Ostermann, Kindern in Kostümen und geht einmal rund um den Dom und gibt einen neuen Blick auf die Stadt. Die Unterschiede zum heutigen Aufbau sind nicht zu übersehen.

Viele Gebäude sind nach der Zerstörung während des Zweiten Weltkriegs und dem Wiederaufbau komplett verschwunden. Von den insgesamt knapp 1200 rekonstruierten Häusern entlang der Strecke, stehen heute nur noch 26, erklärt Lisa Schulz, Produktdirektorin und Mitglied der Geschäftsleitung.

Der Dom ist nicht so zugebaut wie heute, sondern steht frei neben dem alten Hauptbahnhof und strahlt noch in einer viel helleren Farbe. Neben dem alten Hauptbahnhof ist auch das Schauspielhaus oder das von Bürgermeister Konrad Adenauer geführte Rathaus zu sehen – beide Gebäude sind so heute nicht mehr im Stadtbild zu sehen. 

Köln: Zeitreise ins Jahr 1926 mit Ludwig Sebus und Björn Heuser

Am Neumarkt endet die Reise mit einem letzten Blick über das Köln der Zwanziger mit emotionalen Sätzen des Erzählers. Dafür konnte TimeRide das Kölner-Urgestein Ludwig Sebus gewinnen, der 1925 geboren wurde und so eigene Erfahrungen einbringen konnte. In einer kurzen Szene ist er sogar am Straßenkind als Kind zu sehen. Neben ihm sind auch weitere Kölner wie die Band Brings oder die Gruppe Pläsier im Video versteckt.

„Die Zeitreise ins Jahr 1926 bringt mich direkt ins alte Köln zurück. Die Stadt noch einmal so zu erleben, wie sie vor dem Krieg aussah, ist ein sehr berührendes Erlebnis“, erklärt Sebus.

Neben Sebus ist mit Björn Heuser ein weiteres kölsches Original an der Zeitreise beteiligt und das nicht nur mit seiner Musik, denn Heuser übernimmt die Rolle des Bahnfahrers Pitter. Die Hutmacherin Tessa wird von der Kölner Schauspielerin Anne K. Müller verkörpert.

Köln: TimeRide ab 28. August mit Zeitreise ins Jahr 1926

Ab Samstag (28. August) kann die 45-minütige Zeitreise im TimeRide am Alter Markt dann in drei Sprachen gestartet werden. Neben Deutsch und Englisch wird sie auch auf Kölsch angeboten.

„Kölsch ist meine Muttersprache, da brauche ich mich nicht besonders vorzubereiten. Deutsch ist da schon was anderes. Besonders gespannt bin ich auf die englische Version“, erklärt Heuser, der alle drei Sprachen für seine Rolle als Pitter eingesprochen hat.

Ob die Aufbruchstimmung und Lebensfreude in Köln bald wieder genauso zu spüren ist wie 1926 und die Jecken wieder durch die Stadt ziehen können?  Mit VR-Brille ist es bereits möglich, ohne bestimmt auch schon bald wieder. (cho)