Am Mittwochabend strömten Scharen von Punk-Fans in die Lanxess-Arena, wo die amerikanischen Punklegenden von The Offspring erwartet wurden. Köln feierte eine Punkparty, die ihresgleichen sucht.
Köln-KonzertPunkband spielt Cover – dann fliegen Bierbecher

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The Offspring existieren bereits seit mehr als 40 Jahren – und rocken wie eh und je.
In der Lanxess-Arena geben sich in dieser Woche die Stars die Klinke in die Hand. Nachdem am Montagabend Bob Dylan mit seinem handyfreien Konzert für Aufsehen gesorgt hatte, werden die Konzerte von Nina Chuba am Donnerstag (6. November 2025), Benson Boone am Freitag und das Queen-Cover-Spektakel „One Vision of Queen“ noch mit Spannung erwartet.
Aber: Am Mittwochabend (5. November 2025) heizten erstmal The Offspring der Schäl Sick ordentlich ein. Zusammen mit der ebenfalls nicht unbekannten Support-Band Simple Plan sorgten die Punkrocker für mächtig Stimmung und bebende Ränge.
The Offspring in der Lanxess-Arena: Ein eineinhalbstündiges Moshpit
Die Band um Dexter Holland besteht seit sage und schreibe 41 Jahren (von der Ursprungsbesetzung ist allerdings nur noch Holland dabei). Und trotzdem machen sie auf der Bühne immer noch ordentlich Lärm und sorgten am Mittwochabend dafür, dass aus der Lanxess-Arena die wohl größte Punkparty überhaupt wurde.
Die Band haute einen Hit nach dem anderen raus — spielten Songs quer durch mehr als 40 Jahre Bandgeschichte. Das, gepaart mit lauten „FUCK YEAH“ und „WOHOO“, aufblasbaren Riesen-Skeletten, die Rauch spuckten, und einigen einschlägig bekannten Coversongs (u. a. „I Wanna Be Sedated“ von den Ramones und „Hey Jude“ von den Beatles) sorgte dafür, dass im Innenraum ein Moshpit den anderen ablöste — nichts für zartbesaitete Zuschauer. Da wurde geschubst und gedrängelt, da flogen die — vollen — Bierbecher durch die Luft und ruhige Minuten gab es in den eineinhalb Stunden Konzert kaum.
The Offspring in der Lanxess-Arena: Affentheater, Totenköpfe und reichlich Konfetti
Die Party begann aber schon vorher — mit der Vorband Simple Plan, die mit ihren Hits aus 23 Jahren Bandgeschichte schon echt Laune auf einen punkigen Abend machten.
Die für gewöhnlich zähe Wartezeit zwischen Support-Act und Headliner wurden grandios überbrückt — mit Kiss-Cam, Fuck-You-Cam, Booty-Cam, einem Mini-Zeppelin, der in der Arena seine Runden drehte und mit einer Kamera coole Aufnahmen von oben lieferte und einem Menschen im Gorilla-Kostüm, der mit der Menge in der gut gefüllten Arena abfeierte und dabei von einer Kamera begleitet wurde.
Getoppt wurde die Show dann noch mit jeder Menge Konfetti, Luftschlagen, übergroßen Bällen, die ins Publikum geworfen wurden und Crowdsurfing en masse. Schrill, ja, aber eine extrem gute Show, die so schnell niemand vergisst.
The Offspring in der Lanxess-Arena: Tribut an Ozzy Osbourne und Black Sabbath
Der Tod des Godfathers of Metal, Ozzy Osbourne, im Juli dieses Jahres, ist auch nicht spurlos an den Punkrockern vorbeigegangen. Ihm und seiner Band Black Sabbath zu ehren, integrieren die Amerikaner zwei seiner größten Hits an — „Paranoid“ und „Crazy Train“ — in den Abend.
Die einzigen ruhigen Momente gab es in einem kleinen Segment, als Frontmann Dexter Holland — der übrigens einen Doktortitel in Molekularbiologie besitzt, wie Bandkollege Noodles am Abend stolz erwähnte — an einem weißen Flügel sitzend den Titel „Gone Away“ anstimmte. Den Song hat er für eine geliebte Person geschrieben, die verstorben ist, erzählte er dazu.
Doch auch dieser kurze, sentimentale Moment des Abends tat der Partystimmung keinen Abbruch, war vielmehr eine willkommene kurze Verschnaufpause, bevor es ins Finale des Abends ging — nochmal mit lauten Punk-Songs und jede Menge Konfetti. Wenn das so weitergeht, darf The Offspring gerne noch weitere 40 Jahre zusammen auf der Bühne stehen. (mie)

