Terroralarm am Kölner DomVerdächtiger (30) weiter in Auslieferungshaft – deshalb will Österreich ihn

Vier Polizisten stehen an einem Absperrgitter am Kölner Dom.

Wegen eines befürchteten Anschlags war die Kölner Polizei Weihnachten 2023 mit starken Kräften am Dom. Das Foto zeigt vier Beamte, die an Heiligabend mit im Einsatz waren.

Wegen möglicher Anschlagspläne gegen den Kölner Dom sitzt ein Tadschike noch immer in Auslieferungshaft. Aber wohl nicht mehr lange.

von Iris Klingelhöfer (iri)

Es waren Weihnachtstage, die die Kölnerinnen und Kölner nicht so schnell vergessen werden: Terror-Warnung für den Kölner Dom, strenge Sicherheitsmaßnahmen, Polizei im Großeinsatz. Angst kursierte.  

Einer der Verdächtigen: Ein 30-jähriger Tadschike, der seit dem 9. Januar 2024 in der JVA Köln in Auslieferungshaft sitzt. Gegen ihn liegt ein europäischer Haftbefehl aus Wien vor.

Nach Terroralarm in Köln: Verdächtiger (30) kurz vor Auslieferung

„Diese Person ist verdächtig des Verbrechens der terroristischen Vereinigung und der kriminellen Organisation“, erklärt Nina Bussek, Sprecherin der Wiener Staatsanwaltschaft, am Mittwoch (31. Januar 2024) gegenüber EXPRESS.de. 

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Wann der Mann an Österreich übergeben wird, steht noch nicht fest. Nachdem das Kölner Oberlandesgericht die Auslieferung inzwischen für zulässig erklärt hat, muss diese von der Generalstaatsanwaltschaft bewilligt werden. Darüber werde jetzt zeitnah entschieden, so deren Sprecher Jost Schützeberg. 

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Der Tadschike soll in Verbindung mit Tatverdächtigen stehen, die in Österreich bereits verfolgt werden.

Mögliche Anschlagspläne auf Kölner Dom und Wiener Stephansdom 

Kurz vor Weihnachten hatten Spezialkräfte der Polizei drei Terrorverdächtige in einer Flüchtlingsunterkunft in Wien-Ottakring festgenommen. Zuvor sollen mögliche Anschlagspläne auf Kirchen, wie den Stephansdom, bekannt geworden sein. Daraufhin hatten auch die österreichischen Sicherheitsbehörden die Schutzmaßnahmen rund um die Weihnachtsfeiertage erhöht. 

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Der Tadschike, der in Kürze nach Österreich ausgeliefert werden soll, war an Heiligabend in Wesel festgesetzt worden. Er soll Teil eines europaweiten Terror-Netzwerkes sein und steht im Verdacht, den Kölner Dom im Vorfeld ausgespäht zu haben. 

Anschlagspläne auf Kölner Dom: 25-Jähriger soll abgeschoben werden

Die Anschlagspläne auf den Dom hatten Weihnachten und auch Silvester überschattet. Für den Jahreswechsel hatte die Polizei die Schutzmaßnahmen noch mal erhöht, nachdem kurz zuvor weitere Tatverdächtige in Gewahrsam genommen worden waren.  Darunter ein 25-Jähriger in Nörvenich. Gegen ihn wurde Mitte Januar durch das Amtsgericht Dortmund ein Abschiebehaftbefehl erlassen. 

Wie Gerichtssprecher Michael Tebbe gegenüber EXPRESS.de erklärte, soll der 25-Jährige in sein Heimatland Tadschikistan abgeschoben werden. „Er hält sich illegal in Deutschland auf“, so Tebbe. 

Das Dortmunder Amtsgericht ist zuständig geworden, weil der Tatverdächtige nach seiner Festsetzung – im Zuge einer Aufteilung – nach Dortmund in Langzeitgewahrsam gekommen und somit Dortmund auch sein Aufenthaltsort war. 

Inzwischen befindet sich der junge Tadschike in der Unterbringungseinrichtung für Ausreisepflichtige in Büren bei Paderborn. Die ehemalige JVA ist seit Mai 2015 eine Einrichtung für Abschiebungshaft mit 140 Haftplätzen.