Schilder-Posse in KölnRolle rückwärts! Plötzlich will niemand mehr die „Spielplatz“-Umbenennung

Ein Schild mit der Aufschrift Spielplatz ist auf dem Kinderspielplatz Münstereifeler Platz zu sehen.

Um Schilder wie dieses am Münstereifeler Platz ist eine hitzige Debatte entbrannt. 

Erst beschlossen, jetzt eilig zurückgerudert! In Köln sorgt die geplante Umbenennung von Spielplätzen in „Spiel- und Aktionsflächen“ für einen Riesen-Zoff. Jetzt zieht Oberbürgermeisterin Henriette Reker die Notbremse.

Was für eine Posse! Mitten in der hitzigen Debatte um neue Schilder für Kölns Spielplätze macht Oberbürgermeisterin Henriette Reker klar, was sie davon hält: nämlich gar nichts! „Ich persönlich finde die Bezeichnung Spielplatz klar und verständlich und habe angesichts der Herausforderungen, vor denen Köln steht, kein Verständnis dafür, dass sich die Verwaltung mit der Neugestaltung von Spielplatzschildern beschäftigt“, so die OB. Sie hat das Thema kurzerhand zur Chefsache gemacht und auf die Tagesordnung der nächsten Ratssitzung am 4. September gesetzt.

Kaum zu glauben: Der ganze Irrsinn geht auf einen einstimmigen Beschluss des Jugendhilfeausschusses aus dem Jahr 2023 zurück! Damals hatten CDU und Grüne beantragt, einen neuen, moderneren Namen für Spielplätze zu finden.

Der Grund: Der alte Begriff würde Jugendliche ausschließen. Nach einem Prozess, bei dem auch Kinder und Jugendliche beteiligt wurden (Kostenpunkt: 38.000 Euro!), kam der Vorschlag „Spiel- und Aktionsfläche“ heraus. Rund 2.000 Schilder auf über 700 Plätzen sollten nach und nach ausgetauscht werden.

Alles zum Thema Spielplätze

Doch jetzt, wo die Pläne für Empörung sorgen, wollen die Politikerinnen und Politiker nichts mehr davon wissen. Obwohl alle großen Parteien – CDU, Grüne, SPD und FDP – im Ausschuss dafür gestimmt hatten, hagelt es jetzt Kritik. Die CDU, die den Antrag selbst gestellt hatte, schießt plötzlich gegen die Verwaltung, die den Auftrag nur ausgeführt hat. Fraktionsgeschäftsführer Niklas Kienitz, der den Antrag damals unterzeichnete, spricht von einem „echten Schildbürgerstreich des Jugenddezernenten“. Eine krasse 180-Grad-Wende!


Sind eure Spielplätze im Veedel total vermüllt, sind die Spielgeräte kaputt oder ist alles ganz modern und schick? Schickt uns eure Spielplatz-Fotos.

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Die Grünen nennen die neue Bezeichnung „unglücklich“ und auch die SPD dürfte nun dagegen stimmen. Damit ist klar: Die Umbenennung ist vom Tisch, bevor auch nur ein einziges der neuen Schilder produziert wurde. Am 4. September wird der Stadtrat die peinliche Posse wohl endgültig beenden. (red)