Tauschkonzert im WDRKölsche Musik-Power: Fans begeistert, aber mit fettem Kritikpunkt

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Voll des Lobes für die Kollegen von Brings: Henning Krautmacher und Micki Schläger von den Höhnern in der Sendung „Sing doch ene met“, die am Sonntag, 14. Februar, ausgestrahlt wurde.

von Jan Wördenweber  (jan)

Köln – Wer außerhalb von Köln bislang noch immer meinte, dass es sich bei kölschen Tön um reine Karnevalsmusik handelt, sah sich am Sonntagabend (14. Februar) im WDR-Fernsehen eines Besseren belehrt. Und für die Fans von Kasalla, Brings, Cat Ballou, Bläck Fööss und Höhner war es sowieso ein Wohlklang: Kölsche Top-Bands spielen beim Tauschkonzert die Hits der anderen – und das auf ihre eigene Art und Weise. Aber im Nachhinein gibt es einen Wermutstropfen.

  1. WDR-Tauschkonzert „Sing doch ene met“
  2. Höhner, Brings, Kasalla, Cat Ballou, Bläck Fööss und Brings in der Live Music Hall
  3. Kölsche Bands spielen die Hits der anderen

„Sing doch ene met“ hieß das Tauschkonzert in Anlehnung an die erfolgreiche Reihe „Sing meinen Song“ auf Vox, das in der Live Music Hall aufgezeichnet wurde.

WDR-Tauschkonzert mit Höhner, Brings, Kasalla, Cat Ballou, Bläck Fööss

Dabei zeigten die Musiker eindrucksvoll, welche Fähigkeiten sie bei den Neuinterpretationen bekannter Hits der Kollegen haben. Die „Kaffeebud“ der Fööss etwa kommt bei Kasalla zuerst langsam, jazzig daher, bis Basti Campmann und Kollegen so richtig Gas geben. Die Höhner feiern später Cat Ballous „Hück steiht die Welt still“.

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Auch eher unbekannte Songs werden geboten, etwa „Jede Minsch“ von Cat Ballou, im Original von den Bläck Fööss. Die wiederum spielen eine geniale Version von „Kölsche Jung“ von Brings, betten dabei sogar noch die Gänsehaut-Hymne „Ich ben ene kölsche Jung“ ein und am Ende sogar „Hey Jude“ von den Beatles. Die Musiker sind begeistert von den Leistungen der anderen.

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Auch Brings legten sich beim Tauschkonzert in der Live Music Hall mächtig ins Zeug.

„Das Oh-oh-oh-yeoh kommt bei denen gar nicht drin vor“, stellen Peter und Stephan Brings anschließend fest. Und: „Man kann sich nicht verstecken. In jedem Cover-Song klingt die jeweilige Band mit.“ Das ist dann auch der Fall, als Brings „Marie“ von Kasalla ein neues Gesicht geben.

WDR-Tauschkonzert: Keine CD oder DVD

Für die Fans gibt es jetzt nur ein Problem: Um das Ganze noch mal genießen zu können, bleibt ihnen nur die WDR-Mediathek. Nach EXPRESS-Informationen gibt es bislang keine CD von dem Tauschkonzert.

In der Kölner Musik-Szene wird darauf mit Unverständnis reagiert: „Kölsche Musik würde mit diesem Format bundesweit noch mehr Anerkennung erfahren“, heißt es dort unter anderem. Gerade in der Corona-Krise wäre ein Tonträger eine zusätzliche Einnahmequelle gewesen. Auch in den sozialen Medien fragen bereits viele Fans der Band nach einem Album. Warum es dazu nicht kam, ist bislang unklar. EXPRESS bleibt dran.