Einkauf bei ReweKölner will an SB-Kasse bezahlen – bei einer Sache verzweifelt er

Köln – Bei Ikea gibt es Selbstscanner-Kassen schon lange. Statt an der „normalen“ Kasse anzustehen, kann der Kunde seine Waren selber scannen und anschließend mit EC- oder Kreditkarte bezahlen. 

Ganz nach dem Motto „Zeit ist Geld” bieten inzwischen auch verschiedene Supermarktketten diesen Service in ausgewählten Filialen an.

Doch wann lohnt es sich, Selbstscanner-Kassen zu benutzen?

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EXPRESS hat in Köln den Test gemacht und über mehrere Wochen hinweg das Rewe-System ausprobiert.

Fazit: Generell geht es an der SB-Kasse tatsächlich schneller, wenn Sie sich mit dem System vertraut gemacht haben.

Beim ersten Mal kann es also noch etwas länger dauern, bei speziellen Produkten ist Geduld gefragt ... 

SB-Kasse bei Rewe in Köln: Alkohol im Einkaufskorb

Wer beispielsweise Alkohol, Tabakwaren oder Streichhölzer im Einkaufskorb hat, sollte auf die SB-Kasse verzichten und sich lieber – ganz klassisch – an der Kasse anstellen.

Bei Waren, die einer Altersbeschränkung unterliegen, blockiert die Kasse, und das Ladenpersonal muss mit einer Karte das Terminal wieder freigeben. Erst dann kann der Kunde seinen Einkauf bezahlen. Wer es eilig hat, kann da schon mal die Geduld verlieren.

Pfandbons an der SB-Kasse einlösen

Auch beim Einlösen von Pfandbons kann es passieren, dass die Selbstscanner-Kasse hakt. Erst muss der Bon gescannt werden, dann muss er vorne am Gerät in einen Schlitz eingeworfen werden. Bleibt der Bon allerdings hängen, blockiert die Kasse und das Personal muss eingreifen. Kleiner Tipp: Manchmal reicht es, in den Schlitz zu pusten, dann rutscht der Zettel durch und es kann weiter gescannt werden.  

Obst und Gemüse an der SB-Kasse abwiegen

Wer beispielsweise drei Äpfel oder fünf Tomaten kauft, muss sie an der Selbstscanner-Kasse abwiegen. Das ist etwas knifflig, weil man sich dafür durch das Menü am Terminal klicken muss. Wem das zu kompliziert ist, der kann auch über das Suchmenü nach Artikeln suchen. Das funktioniert, aber an der normalen Kasse geht das meist schneller. Ähnlich ist das bei frischen Backwaren aus dem Brötchen-Regal. Auch da muss sich der Kunde an der Selbstscanner-Kasse durch das Menü klicken.

Problem: Vorabgepackte Waren in Tüten

Kaufen Sie Waren in Tüten (wie abgepackter Salat oder Chips), kann es sein, dass der Scanner den Strichcode nicht erkennt. In diesem Fall hilft es, die Tüte glatt zu streichen – dann kann der Scanner den Code besser lesen.

EC-Karte oder Kreditkarte vergessen

Wer seine EC- oder Kreditkarte zu Hause vergessen hat, kann an den Selbstscanner-Kassen auch mit Bargeld bezahlen. Vorteil: Es wird auch Kleingeld akzeptiert – sogar 1-Cent-Münzen. Und denken Sie, bevor Sie zahlen, an die Payback-Karte. Die muss ebenfalls über den Scanner gezogen werden.

Eindruck nach dem Test: Nach einer kurzen Eingewöhnungsphase ging der Einkauf tatsächlich schneller. Das Anstehen an der Kasse gibt es so nicht mehr – ein Selbstscanner ist in der Regel immer frei. Vor allem, wenn kein Großeinkauf zu erledigen ist, ist man ruck, zuck fertig.

SB-Kasse bei Rewe in Köln: Und wie ist das mit Diebstahl?

Laut einer australischen Studie gibt es durch das Selbstscanner-System wesentlich mehr Betrugsfälle.

Und was passiert, wenn ein Kunde beschuldigt wird, nur acht Artikel gescannt zu haben, obwohl er neun im Einkaufswagen hatte. Bloß ein Versehen? Oder doch ein klarer Diebstahl?

Meist werden die Selbstscanner-Bereiche von Personal oder Videokameras überwacht. Wer da erwischt wird, muss mit einer Anzeige rechnen.

Problem: Bisher war der Kunde nur zuständig dafür, dass dessen Einkaufswagen leer war und sich nicht noch zufällig Waren in der Jackentasche oder im Rucksack befinden.

Nun muss sich der Kunde mit einem Mal für den gesamten Scan- und Bezahlvorgang verantworten.

Damit steigt zweifellos das Risiko von Bedienungsfehlern, Missverständnissen und daraus resultierenden Anschuldigungen.

Im schlimmsten Fall handelt es sich um Diebstahl. Vor allem, wenn man einen günstigeren Artikel einscannt und den teureren in den Warenkorb legt, warnt die „Allgemeine Rechtsschutz-Versicherung“ (ARAG).