Albtraum für die Kölnerin Mina (22). Fotos von ihr landeten auf Porno-Seiten.
Schock für KölnerinIhre Fotos landeten auf Porno-Seiten

Copyright: Charlotte Groß-Hohnacker
Fotos der Kölnerin Mina „Camira“ landeten auf Porno-Seiten. Jetzt hat sie eine Petition gegen Fotomissbrauch gestartet.
Ein harmloser Verkauf von Secondhand-Kleidung wurde für die Kölnerin Mina (22) zum absoluten Albtraum. Ihre Fotos landeten ohne ihr Wissen auf unzähligen Porno-Seiten. Doch anstatt sich zu verstecken, geht sie in die Offensive.
Es ist Anfang Juli 2025, als ein Freund von Mina „Camira“ (22) im Zug sitzt und eine erschütternde Entdeckung macht. Als er ihren Namen googelt, um sie zu kontaktieren, stößt er auf Dutzende Porno-Seiten – alle mit Minas Fotos. Für die junge Kölnerin bricht eine Welt zusammen.
Eigentlich wollte sie nur alte Kleider auf der beliebten Secondhand-Plattform Vinted loswerden. Dafür postete sie Tragefotos, auf denen nicht einmal ihr Gesicht zu sehen war. „Es ist einfach nur ein Frauenkörper mit einem Kleidungsstück. Das reicht schon, um auf solchen Seiten zu landen“, erzählt sie fassungslos.
Mina: „Ich habe mich ekelhaft gefühlt, missbraucht, völlig falsch dargestellt“
Die Täter und Täterinnen gingen noch weiter: Sie fanden Minas privaten Instagram-Account und erstellten auf den Porno-Foren komplette Profile über sie, versahen die Bilder mit widerlichen Begriffen wie „Teenie“ oder „Braless“ und verlinkten sogar ihre neuen Posts und Storys – plötzlich auch mit ihrem Gesicht.
„Ich habe mich ekelhaft gefühlt, missbraucht, völlig falsch dargestellt“, beschreibt Mina den Moment, als sie davon erfuhr. Sie erstattete Anzeige bei der Polizei, doch das Verfahren wurde eingestellt. Der Rat der Beamten und Beamtinnen: Sie solle ihren Namen ändern und sich aus dem Netz zurückziehen.
Doch das kam für die 22-Jährige nicht infrage. „Warum müssen wir Frauen uns immer einschränken? Und die Täter können sich weiter austoben?“, fragt sie wütend. Sich unsichtbar zu machen, sei keine Lösung. Sie habe schließlich nichts falsch gemacht.

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Mit ihrer Petition möchte Mina das Unternehmen dazu bewegen, die Plattform Vinted sicherer zu machen.
Stattdessen startete sie eine Petition, die inzwischen von über 33.000 Menschen unterschrieben wurde. Darin fordert sie von Vinted konkrete Maßnahmen: eine Screenshot-Sperre, eine Verifizierungspflicht für alle Nutzer und Nutzerinnen und eine bessere Verschlüsselung von Adressen.
So reagiert Vinted
Vinted selbst betont auf Anfrage, Belästigung nicht zu dulden und „kontinuierlich“ an besseren Schutzmechanismen zu arbeiten. Betroffenen wird geraten, sich direkt an die Seiten zu wenden, auf denen ihre Bilder landen. Ein schwacher Trost für Mina, die sich im Stich gelassen fühlt.
Mina ging mit ihrer Geschichte an die Öffentlichkeit und erntete neben viel Zuspruch auch eine Welle von Hass. Kommentare wie „Selbst schuld, wenn du herumläufst wie eine Hure“ musste sie über sich ergehen lassen. Doch sie lässt sich nicht unterkriegen.
Sie kämpft weiter, nicht nur für sich. „Ich spreche auch für die Frauen, die sich nicht trauen, darüber zu reden“, sagt sie entschlossen. Auf ein Gesprächsangebot hat Vinted bislang nicht reagiert, doch Minas Appell ist eindeutig: „Egal, welche Fotos du postest, egal, wie du posierst – es gibt nie einen Grund, dich oder deine Bilder zu missbrauchen.“ (red)
Dieser Inhalt wurde mit Hilfe von KI erstellt.
