Schikane in Kölner Altstadt?Nach EXPRESS-Bericht: Wirt bekommt unliebsamen Besuch

Frank_Markus (1)

Wirt Frank Markus bekam Besuch vom Ordnungsamt.

von Bastian Ebel (bas)

Köln – Reiner Zufall oder behördliche Willkür? Nachdem EXPRESS am Dienstag (9. Juni 2020) über die Gastro-Posse in der Kölner Altstadt berichtet hatte, bekam Wirt Frank Markus vom Dom im Stapelhaus noch am selben Tag Besuch von der Stadt Köln: Das Ordnungsamt kontrollierte ausgerechnet die Außenterrasse.

Köln: Stapelhaus bekommt Besuch vom Ordnungsamt

„Es waren zwei Mitarbeiter von mir da, als das Ordnungsamt ohne Ankündigung erschienen ist", so der Wirt gegenüber EXPRESS. Und die Ansage bei der Kontrolle, so bestätigen es die Mitarbeiter, sei klar gewesen: „Wenn im Stapelhaus mehr Personal gewesen wäre, hätten wir die Terrasse schon vor Ort abreißen müssen", so Frank Markus. Denn man wollte die Genehmigung für die Außenterrasse sehen, die natürlich nicht vorhanden war.

Hier lesen Sie mehr: Wirbel um Terrassenbau in der Kölner Altstadt

Alles zum Thema Corona

Für den Wirt war diese Aktion Schikane. „Die Mitarbeiter hatten bereits Fotos von der Terrasse in einem Ordner dabei. Es ist gefühlt komisch, dass wir ein paar Stunden nach dem Online-Bericht Besuch bekommen."

Terrasse_Stapelhaus (1)

Um diese 1,40 Meter breite Terrasse dreht sich der Zoff.

Denn: Wochenlang hatte die Stadt sich nicht gemeldet, wollte oder konnte auch am Dienstag gegenüber EXPRESS keine Stellungnahme zu dem Fall abgeben. Zu der neuerlichen Kontrolle am Dienstagabend wurde die Pressestelle bereits angefragt, war aber bislang nicht für eine Stellungnahme zu erreichen.

Stapelhaus Köln: Wirt vermisst Auskunft von der Stadt

Für Wirt Frank Markus ist diese Situation unbefriedigend. „Das Wetter wird in den kommenden Tagen gut und ich hätte gerne eine Aussage: Darf ich vielleicht doch die Terrasse nutzen oder muss sie weg?" Diese Fragen wurden ihm bislang nicht beantwortet.

Markus: „Ich bin doch kein Verbrecher, ich möchte doch nichts Böses." Für ihn gehe es wegen Corona letztlich auch nur „um meine Existenz und um die meiner Mitarbeiter." Denn die kommenden Tage seien für ihn und sein Personal wichtig. „Da ist es schon entscheidend, ob ich die fünf Tische mehr aufstellen darf oder nicht."