„Wie wir Energie und viel Geld sparen“RTL-Moderator wirbt für nachhaltiges Leben – und gibt nützliche Tipps

Maik Meuser (r.) moderiert mit Peter Klöppel und Charlotte Maihoff "RTL Aktuell".

Maik Meuser (r.) moderiert mit Peter Klöppel und Charlotte Maihoff „RTL Aktuell“.

RTL-Moderator Maik Meuser versucht zusammen mit seiner Familie, auf so viel Plastik wie möglich zu verzichten. EXPRESS.de hat dem Klimaexperten über die Schulter geschaut.

von Andrea Kahlmeier (ak)

Wozu ein fehlender Babysitter an Silvester 2018 doch gut war. Die drei Kinder waren im Bett, RTL-Moderator Maik Meuser (46) und seine Frau Nicole sprachen über gute Vorsätze. „Was wollen wir anders, besser machen – auch für unsere Kinder?“

Das Projekt, Plastik so weit wie möglich aus dem Alltag zu verbannen, war geboren. Und dabei blieb es nicht: Der RTL-Klimaexperte gibt tolle Tipps, wie man viel Energie – und damit auch richtig Geld einsparen kann – ohne, dass es allzu „weh“ tut.

RTL-Mann Maik Meuser überzeugt Kinder für nachhaltiges Leben

Ihnen sei schnell klar geworden, dass für solch ein Projekt auch ihre Kinder Yannis, Mattis und Maya gewonnen werden müssten, sagt Meuser im EXPRESS-Gespräch. Wenn schon Plastikspielzeug, dann nur langlebiges, keine Heftchen mehr, denen mittlerweile ja ständig Plastikfigürchen beiliegen, keine Überraschungseier. Da muss jeder „Opfer“ bringen.

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„Gelungen ist uns das am Ende vor allem über Tiere, die an unserem übermäßigen Plastikkonsum und -müll leiden. Fische, Vögel, Delfine und Meeresschildkröten – das haben die Kinder sofort verstanden.“ Und sich mit Feuereifer ins nachhaltige Leben gestürzt. Sie haben aus langweiligen Stoffbeuteln mit Stift und Farbe schöne Einkaufsbeutel gestaltet – wo fortan Gemüse und Obst direkt hineinwanderten.

Sohn von RTL-Moderator Maik Meuser reagiert auf mosernden Mann

Der nächste Schritt gestaltete sich schon etwas schwieriger: „Wir wohnen in einer Kleinstadt zwischen Köln und Düsseldorf, also in keiner hippen Umgebung. Doch wir haben es geschafft, den Supermarkt zu überzeugen, Käse und Wurst in mitgebrachte Dosen zu packen. Das ist rechtlich möglich, wenn man sich auf der Theke trifft. Eine ältere Frau hinter uns war von der Idee begeistert. Das hätten sie früher immer so gemacht“.

Ein älterer Mann moserte hingegen. Darauf überraschte später Mattis (damals 6) seinen Vater mit dem Satz: „Vielleicht hat der gar keine Schildkröte.“ Wie bitte? Mattis: „Der weiß gar nicht, dass die Schildkröten im Meer das Plastik fressen und davon krank werden.“ Kratzeis wird mit Wasser und alten Früchten in Marmeladengläsern gemacht, Spülmaschinentabs mit schädlichen Inhaltsstoffen werden durch selbst gemachte ersetzt.

Nachhaltiges Leben bei RTL-Mann Maik Meuser: „Es gibt auch Grenzen“

Und Yannis sei jetzt „Einkaufsdetektiv“. Er hat sich die App „CodeCheck“ heruntergeladen, die anzeigt, welche problematischen Stoffe in einem Produkt enthalten sind. Der Junge scannt jedes Produkt ein und entscheidet, was im Einkaufswagen landet. Umweltschutz kann also auch Spaß machen.

Doch es gibt auch Grenzen, gesteht Meuser. „Wir essen zwar kein Fleisch und ich keinen Zucker, aber vegan zu leben, das bekam mir – da ich eh schon zu Untergewicht neige – nicht.“

Die besten Tipps des RTL-Klimaexperten:

  • Für einen Euro bekommt man im Supermarkt gerade mal um die fünf Liter Mineralwasser, aber schon 200 Liter ebenso gutes Wasser aus dem Hahn. Somit lassen sich mit Leitungswasser für eine vierköpfige Familie 1000 Euro pro Jahr einsparen.
  • Alle Glüh- und Energiesparlampen gegen LED-Lampen (teurer, halten aber 20 Jahre) austauschen, das senkt die Kosten für Licht um bis zu 90 Prozent pro Jahr.
  • Laptop oder PC, wenn beides im Haus ist? Keine Frage. Der Laptop schlägt bei normalem Gebrauch mit 30 bis 60 Watt zu Buche, der PC mit gut 200 Watt. So lassen sich allein dadurch 55 Euro pro Jahr einsparen.
  • Solaranlagen sind nur etwas für Eigenheimbesitzer? Nö. Mittlerweile gibt’s kleine „Balkonkraftwerke“. Zwei Module kosten ca. 600 Euro, die jährliche Ersparnis liegt bei ca. 150 Kilogramm CO₂ und rund 70 Euro.

Der Weg zum Sender nach Köln würde zwar auch mit Bus und Bahn gehen, wäre zeitlich so aufwändig, dass er abends seine Kinder nicht mehr sehen würde. Deshalb fährt Meuser mit dem Auto. „Wir haben eine Solaranlage, sodass der Strom dafür größtenteils selbst produziert werden kann.“ Er ist zufrieden mit dem Selbstversuch: „Wir sparen heute ohne große Anstrengung 75 Prozent der Plastik-Müllsäcke, die früher an der Straße standen, ein.“