Das Hähnche an der Christophstraße war eine Institution. Nach 22 Jahren verlassen Manfred und Elke Zender am Rosenmontag (28. Februar) die Kult-Kneipe, die Zukunft des Ladens bleibt ungewiss.
Letzter TagTränen zum Abschied: Kölner Kult-Kneipe schließt an Rosenmontag
Lange hält Manfred „Schubi“ Zender nicht durch. Denn wenn er von seinem „Hähnche“ in der Christophstraße spricht, kullern sofort die Tränen. „Es war etwas ganz Besonderes, hier zusammen mit Elke und dem Team“, sagt der Wirt wehmütig mit Blick auf ein weiteres Kölner Kult-Lokal, das seine Pforten jetzt schließt.
Köln: Hähnche war eine Institution in der Stadt
Denn am Rosenmontag (28. Februar) ist endgültig Schluss, dann fließt nach 22 Jahren der letzte Tropfen Kölsch aus dem Zapfhahn, dann werden die letzten leckeren Rievkooche kredenzt. Und wer hier nicht alles dabei war in der kleinen Kult-Kneipe im Veedel: Verhüllungskünstler Christo genoss hier ein Kölsch, Schauspieler Heiner Lauterbach sowieso. Gesundheitsminister Karl Lauterbach war schon öfter wegen der Talkshow „Loss mer schwade“ zu Gast, Tatort-Ikone Dietmar Bär ebenso.
„Es tut unendlich weh“, sagt „Schubi“. Aber irgendwann müsse auch mal Schluss ein. Nicht zuletzt, weil seine Elke schwer erkrankt ist. „Ihr geht es jetzt wieder gut. Deshalb ist das jetzt ein perfekter Punkt, um aufzuhören.“
Köln: Christo und Karl Lauterbach kamen gerne ins „Hähnche“
Das macht er natürlich nicht ohne seine Gäste. Am Sonntagnachmittag (27. Februar) hatte „Schubi“ noch seine Stammgäste eingeladen in einer geschlossenen Gesellschaft. „Es geht eine Ära zu Ende. Es waren 22 tolle Jahre, die wir erleben durften. Es sind so viele Freundschaften dabei entstanden. Ich danke euch von Herzen“, wurde Manfred Zender sentimental. Darauf ein Kölsch!
Er erinnerte auch noch einmal daran, wie immer im September vor den Türen des „Hähnche“ das fast schon legendäre Oktoberfest stattgefunden hat. Dort holte das Ehepaar so eloquente Namen wie Nino de Angelo auf die Bühne für den guten Zweck.
Während am Rosenmontag nochmal hunderte Gäste kommen, um Adieu zu sagen, gibt es in Sachen Nachfolge noch keinen neuen Stand. Ein paar Versuche, einen Nachfolger oder eine Nachfolgerin zu installieren, scheiterten bislang.
„Was ich sagen kann, ist, dass es Gespräche gibt. Aber wie und ob es weitergeht, weiß ich noch nicht. Ich stehe jedenfalls bei Fragen zur Verfügung und helfe gern, dass die Nachfolger sich hier gut einleben können“, so Zender.