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Zäune, Absperrungen, VideokamerasPolizei rüstet sich für EM in Köln – „da rollt viel auf uns zu“

Blick auf den Heumarkt in Köln.

Am Heumarkt wird während der gesamten EM eine Fußball-Arena mit drei Großbildleinwänden und vielen Ständen errichtet. Die Sicherheitsvorkehrungen sind entsprechend hoch.

Polizei und Stadt Köln haben ihr Sicherheitskonzept für die Europameisterschaft im Sommer präsentiert. In der Stadt wird es viele Absperrungen geben, die Personalstärke ist beeindruckend

von Marcel Schwamborn (msw)

Köln steht mit der Fußball-EM 2024 das größte Sportereignis des Jahres bevor. Die fünf Turnierspiele, die zwischen dem 15. und 30. Juni im Rhein-Energie-Stadion stattfinden, sowie die zahlreichen anderen Begegnungen, die die Fans beim Rudelgucken verfolgen wollen, erfordern eine detaillierte Planung.

Auf die Menschen in Köln werden im Sommer massive Absperr-Maßnahmen zukommen, das wurde schnell deutlich, als am Donnerstag (23. Mai 2024) Stadt, Landespolizei sowie Bundespolizei ihre Pläne vorstellten. Eine begleitende Kampagne soll für Respekt und Toleranz werben.

In Köln werden bei EM-Spielen bis zu 50.000 Fans erwartet

„Mit der Vorfreude auf das Turnier ist auch eine große Verantwortung verbunden“, sagte Sport-Dezernent Robert Voigtsberger. „Es soll ein friedliches, sicheres und harmonisches Fest werden. Unser Motto lautet: so wenig Einschränkungen wie möglich, so viel Sicherheit wie möglich. Die Kölnerinnen und Kölner sollen sich während der EM genauso wohlfühlen in der Stadt wie unsere Gäste.“

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Sportamtsleiter Gregor Timmer erläuterte die Herausforderungen rund um die Partien. „Wir haben kein Hochrisiko-Spiel in Köln, allerdings zwei unter besonderer Beobachtung.“ Wenn Schottland und England zur Vorrunden-Begegnung kommen, werden jeweils bis zu 50.000 Fans in der Stadt erwartet. Diese Massen können die beiden vorgesehenen Flächen am Heumarkt und im Tanzbrunnen nicht fassen. Deshalb wurde die spezielle Fläche am Konrad-Adenauer-Ufer hinzugenommen.

Gemeinsame Pressekonferenz der Stadt Köln sowie Landes- und Bundespolizei zur UEFA Euro.

Dezernent Robert Voigtsberger, Polizei-Einsatzleiter Martin Lotz und Udo Peltzer, Leitender Polizeidirektor der Bundespolizei (v.l.), präsentierten am Donnerstag (23. Mai 2024) das Sicherheitskonzept für die EM.

„Wir wollen ein gutes Angebot für die Fans schaffen, gleichzeitig soll es aber möglichst wenig Beeinträchtigungen für die Bevölkerung geben“, sagt Timmer. Seit zwei Jahren laufen die Detailplanungen, der Sicherheitsleitfaden ist mehrere 100 Seiten stark.

„Da rollt viel auf uns zu“, sagte auch Polizei-Einsatzleiter Martin Lotz. „Viele werden natürlich auch dem Alkohol zusprechen. Man muss sich darauf einstellen, dass es Gewalttaten geben wird, leichtere und schwerere, zudem sicherlich Taschendiebstähle. Wir haben einen Planungsstab eingerichtet und sind ganz gut vorbereitet.“

Ein Nachnominierter dabei

Das ist der Kader für die Heim-EM 2024

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Die Dimensionen der Planungen verdeutlichen, wie das Innenstadtleben während der vier Turnier-Wochen aussehen dürfte. 2400 Polizeikräfte, mehr als 700 Sicherheitskräfte und 450 Volunteers sind im Einsatz. 4,7 Kilometer Bauzaun, 1,5 Kilometer Polizeigitter sowie 2,7 Kilometer Absperrgitter sind vorgesehen.

Der Zustrom zu den Public-Viewing-Flächen wird mit Videokameras kontrolliert. Die Bilder gehen direkt ins sogenannte „Host-City-Operation-Center“ im Stadthaus in Deutz. Dort sitzen alle Verantwortlichen und werden je nach Andrang Maßnahmen beschließen. „Die KVB-Haltestelle Heumarkt kann bei Bedarf durchfahren werden, die Deutzer Brücke könnte gesperrt werden, die Hohenzollernbrücke kann zur Einbahnstraße werden“, erläuterte Ralf Remmert vom durch die Stadt Köln beauftragten Sicherheitsdienstleister Kompakt B.

Ralf Remmert von der externen Sicherheitsfirma Kompakt B.

Ralf Remmert von der externen Sicherheitsfirma Kompakt B unterstützt die Stadt Köln bei der EM.

19 Unfallhilfsstellen, vier davon mit Notarzt, wird es in der Stadt geben. Allein für die zusätzliche Fläche am Rheinufer sind über 500 mobile Toiletten vorgesehen. „Die Herausforderung ist nicht die Größe des Events, so etwas kennen wir in Köln, sondern die Länge“, sagte Udo Peltzer von der Bundespolizei. „Wir haben Urlaubssperren verhängt, die Dienstpläne umgestellt und werden die Präsenz in den Bahnhöfen deutlich erhöhen.“ Dort wird es während der EM auch Waffenverbotszonen geben.

Alle Szenarien seien geplant und geübt worden, unterstrichen die Verantwortlichen. Dennoch gibt es – neben dem Wetter – Unwägbarkeiten. „Ich will niemanden beunruhigen, aber die abstrakt hohe Terrorgefahr ist bekannt“, sagte Lotz. „Wenn es Hinweise gibt, dass sich Gefahren konkretisieren, werden wir tätig.“

Drohnen-Einsatz bei der EM in der Kölner Innenstadt verboten

Remmert ergänzte: „Aufgrund der weiterhin bestehenden abstrakten Gefahr eines Anschlags werden die Zufahrten zum Heumarkt und zur Altstadt durch technische Sperren gesichert.“ Der Einsatz von Drohnen ist rund um die Veranstaltungsflächen verboten.

Interessant für die Anwohnenden im Stadionbereich sind auch die Wege der Fangruppen zum Fußball-Tempel in Müngersdorf. Die Schotten und Rumänen werden sich im Bereich der Josef-Lammerting-Allee in Lindenthal sammeln. Fans der Schweiz, Belgien und Slowenien beginnen ihren Marsch an der Kitschburger Straße. Englands Anhang plant keinen geschlossenen Gang zum Stadion.