Nahverkehr in KölnAlle reden vom Neun-Euro-Ticket – wie ist da der Stand?

Ein Mann am Ticketautomat am Neumarkt in Köln. Das neue Neun-Euro-Ticket soll Kölner und Kölnerinnen im Nahverkehr helfen.

Das neue Neun-Euro-Ticket soll Kölner und Kölnerinnen im Nahverkehr helfen. Das Foto vom 26. März 2022 ist ein Symbolbild.

Die Bundesregierung bringt ein neues Ticket ins Gespräch, das Nutzer und Nutzerinnen des öffentlichen Nahverkehrs finanziell entlasten soll.

Der Ukraine-Krieg treibt die Energiepreise weiter nach oben. Als finanzielle Hilfe für Kunden und Kundinnen des öffentlichen Nahverkehrs hat die Bundesregierung einen neuen Plan: das Neun-Euro-Ticket.

Die Fahrkarte soll neun Euro monatlich kosten und für drei aufeinanderfolgende Monate erhältlich sein, erläutern die Kölner Verkehrsbetriebe (KVB). Das Ziel sei es, Millionen von Kunden und Kundinnen des öffentlichen Nahverkehrs bei ihren Mobilitätskosten zu entlasten, heißt es in einem Bericht des „Kölner Stadt-Anzeiger“. Außerdem sollen Autofahrer und Autofahrerinnen angeregt werden, auf Bus und Bahn umzusteigen.

Öffentlicher Nahverkehr: Bundesweites Ticket ab Juni?

Wann das Ticket kommen und wo es überhaupt gelten soll, ist derzeit noch unklar. Wie das Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND) aus dem Verkehrsausschuss erfahren haben will, wird der 1. Juni als Start für das Ticket angestrebt. Die KVB machte deutlich, dass sie das Ticket anbieten will, sobald die Vorgaben von Bund und Ländern vorliegen.

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Martin Kröber, SPD-Verkehrsexperte im Bundestag, setzt sich wohl für eine bundesweite Lösung ein: „Sonst benachteiligt es jene Pendlerinnen und Pendler, die über die Grenzen von Bundesländern und Tarifverbünden unterwegs sind.“ Ein Problem könnte dabei sein, dass Menschen die Tickets ausnutzen könnten, um an Urlaubsziele zu gelangen. Denn mit dem 1. Juni beginnt auch die Ferienzeit.

Wie sich das Ticket erwerben lässt, muss laut der KVB ebenfalls erst noch geklärt werden. Laut RND soll es unter anderem über die Apps der Verkehrsunternehmen und die DB-Navigator-App angeboten werden. Verfügbar soll das Ticket für alle sein. „Auch Studierende, die Semestertickets erworben haben, müssen in den Genuss der Rückerstattung kommen“, sagt Martin Kröber.

Der Bund greift für das Neun-Euro-Ticket tief in die Tasche: 2,5 Milliarden Euro sollen investiert werden. Hinzu kommen weitere Hilfen wie etwa eine Energiepauschale in Höhe von 300 Euro für Arbeitnehmer und Arbeitnehmerinnen und Selbstständige sowie ein Kindergeldzuschuss von 100 Euro. (gr)