Nach Todes-DramenKölner Stadtrat soll über Verbot abstimmen

Derzeit ist es heiß und sonnig. Auch an den Sandstränden des Rheins bei Rodenkirchen suchen die Menschen weiter Abkühlung im Wasser. Baden und Schwimmen ist dort lebensgefährlich.

Derzeit ist es heiß und sonnig. Auch an den Sandstränden des Rheins bei Rodenkirchen suchen die Menschen weiter Abkühlung im Wasser. Baden und Schwimmen ist dort lebensgefährlich.

Kommt jetzt endlich die politische Reaktion nach den tödlichen Unfällen der letzten Wochen und Monate? Während andere Städte bereits ein Badeverbot verhängt haben, gibt es endlich auch einen Termin für die Entscheidung in Köln.

Jetzt gibt es endlich ein Datum!

Am 4. September soll der Kölner Stadtrat über ein komplettes Badeverbot im Rhein abstimmen.

Ein Sprecher der Stadt bestätigte am Freitag dem „Kölner Stadt-Anzeiger“, dass die Verwaltung eine entsprechende Beschlussvorlage für die Sitzung vorbereitet.

Bislang hatte Stadtdirektorin Andrea Blome erklärt, man müsse ein Verbot intensiv und rechtssicher prüfen. Auch mit Düsseldorf stand man im Austausch.

Die Nachbarstadt war deutlich schneller: Dort gilt bereits seit Donnerstag ein Badeverbot, das per Verordnung erlassen wurde. Inzwischen hat auch Neuss ein komplettes Badeverbot im Rhein ausgesprochen.

Die Regeln in Düsseldorf sind knallhart: Alles, was über knöcheltiefes Plantschen hinausgeht, ist verboten. Nur für Rettungsdienste, Behörden oder genehmigte Events gibt es Ausnahmen. Wer erwischt wird, muss tief in die Tasche greifen: Bis zu 1000 Euro Bußgeld drohen! Wasserschutzpolizei und Ordnungsamt kontrollieren bereits.

Düsseldorfs Oberbürgermeister Stephan Keller (CDU) ist sich sicher, dass weitere Städte folgen werden. Er sagte, „dass das Beispiel, das wir jetzt gesetzt haben, auch Schule machen wird“. Zahlreiche andere Stadtverwaltungen hätten sich bereits erkundigt, wie man das Verbot umgesetzt habe.

Der traurige Hintergrund der Debatte: Immer wieder kommt es zu tödlichen Dramen im Rhein. Allein in Düsseldorf gab es mehrere Badeunfälle mit Todesfolge. Auch in Köln wurde die Gefahr erst diese Woche wieder schreckliche Realität: Ein 47-jähriger Familienvater ertrank, weil ihn die Strömung mitriss.

Am Freitag suchte die Feuerwehr Leverkusen erneut nach einer vermissten Person im Rhein – nachdem erst ein Tag zuvor die Suche nach einer Person abgebrochen wurde, die in den Rhein bei Leverkusen-Hitdorf gestiegen ist. (red)