„Mein Herz tut weh“Nach Anschlagsdrohung: Muslime setzen Zeichen vor dem Kölner Dom

Drei Männer stehen vor der Treppe zum Kölner Dom.

Kölns Stadtdechant Robert Kleine (l.), Dombaumeister Peter Füssenich und Mahmood Ahmad Malhi bei der Kundgebung am 30. Dezember 2023 vor dem Kölner Dom. 

Muslime haben ein Zeichen gegen den Terror gesetzt. Vor dem Kölner Dom bekundeten sie ihre Solidarität.

von Iris Klingelhöfer (iri)

Sie stehen vor dem Kölner Dom, tragen Shirts mit der Aufschrift „Muslime für den Frieden“ und haben Plakate dabei – darauf der Satz „Ich bin ein Muslim und stehe ein für den Schutz der Kirche“. 

Dieses starke Zeichen haben Muslime am Samstag (30. Dezember 2023) gesetzt. Darunter Mahmood Ahmad Malhi, Imam und Theologe der Ahmadiyya Muslim Gemeinde Köln. 

Kölns Stadtdechant Robert Kleine postete die Kundgebung auf Facebook und veröffentlichte unter anderem ein Foto von sich, Dombaumeister Peter Füssenich und Mahmood Ahmad Malhi. 

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„Als der Dombaumeister und ich von einem Termin vorbeikamen, konnten wir Danke sagen für dieses Zeichen des interreligiösen Respekts und der Solidarität“, erklärte er. Malhi habe er als Mitglied im Rat der Religionen kennengelernt. 

Kölner Imam äußert sich zu Anschlagsplänen auf den Dom

Mahmood Ahmad Malhi verfolge nach eigenen Worten mit Bedauern seit Tagen die schreckliche Nachricht, Islamisten sollten einen Anschlag auf den Kölner Dom geplant haben. „Mein Herz tut weh, dass radikale Menschen die Lehre des Islams instrumentalisieren, manipulieren und sich im Namen der Religion so etwas sagen“, so der Imam.

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Er möchte im Namen seiner Gemeinde Solidarität zu allen christlichen Gemeinden und Kirchen aussprechen. „Wir Muslime sind für euren Schutz und den Schutz der Gotteshäuser da.“ 

Ahmadi-Muslime vor Kölner Dom, um Friedensbotschaft zu übermitteln

Nach der Terrorwarnung für den Kölner Dom hatten sich am Samstag Ahmadi-Muslime aus Köln, Leverkusen, Betzdorf, Pulheim, Lüdenscheid und Euskirchen vor der Kathedrale versammelt, um Friedensbotschaften zu übermitteln und ihre Solidarität zu bekunden.

„Als Ahmadi-Muslime leben wir die wahren und friedlichen Lehren des Islams und schützen jedes Gotteshaus“, heißt es auf der Facebookseite der Kölner Ahmadiyya Muslim Gemeinde.  

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Kurz vor Weihnachten waren mögliche Anschlagspläne auf den Kölner Dom bekannt geworden. An Heiligabend hatte die Polizei schließlich einen Tatverdächtiger (30) in Wesel in Gewahrsam genommen, in der Nacht zu Silvester wurden drei weitere Verdächtige in Duisburg, Herne und Nörvenich (Kreis Düren) festgesetzt.

Sie sollen zu einem Terrornetzwerk gehören und einen Anschlag auf die weltberühmte Kathedrale mittels Pkw geplant haben. Die Kölner Polizei schützte den Dom vor und in der Silvesternacht mit sehr starken Kräften.