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Gehypter BurgerladenKölnerin: „Überall nur noch Dreck“

Ein Müllcontainer steht rappelvoll an einer Hauswand, um ihn herum stapeln sich Plastiksäcke.

Ein überquellender Müllcontainer, dazu massenhaft Müllsäcke: Seit der Burgerladen Goldies auf der Kölner Pfeilstraße eröffnet hat, kommt es laut einer Anwohnerin zu einer massiven Vermüllung. 

Der Burgerladen Goldies in der Kölner Innenstadt zieht Gäste in Scharen an. Doch seit der Eröffnung leiden Anwohnende unter den Folgen. 

Gäste posieren vor dem Goldies für Instagram und Tiktok, beißen dabei genüsslich in einen Burger – Anwohnenden hingegen wird übel, wenn sie an den ganzen Müll denken. Eine 71-Jährige erhebt jetzt heftige Vorwürfe gegen den gehypten Laden in der Innenstadt. 

Es geht um eine massive Vermüllung, belästigenden Geruch und Ratten! Die AWB lässt bereits verstärkt Kontrollen durchführen.

„Seit das Goldies hier eingezogen ist, ist praktisch die gesamte Umgebung, bis in alle Seitenstraßen hinein, im 50-Meter-Umkreis, zu einer steten Müllkippe und öffentlichen Toilette geworden“, beklagt die 71-jährige Anwohnerin gegenüber EXPRESS.de.

Der Burgerladen „Goldies – Best Bad Food in Town“ hat im Juni in der Pfeilstraße eine Filiale eröffnet. Schon wenige Tage später stand die Kundschaft Schlange und begeisterte Posts fluteten Instagram und Tiktok. Das Goldies, das die in den USA angesagten Smashburger in schicker schwarzer Verpackung mit goldener Goldies-Schrift verkauft, wird gehypt. 

Goldies neu in Köln: Anwohnende merkten direkt die Folgen

Die Anwohnerinnen und Anwohner in Köln bemerkten schnell die Folgen. Die 71-Jährige: „Auf der Rückseite, vor dem Notausgang des Ladens stapeln sich die überquellenden Müllcontainer und Berge von blauen Müllsäcken, ganz nach dem Motto vorne Hui und hinten Pfui.“ Der Goldies-Hinterausgang würde zudem direkt auf den Agnetenhof-Parkplatz führen, dessen Mitglieder der Stadt Köln monatlich Miete zahlen.

Wegen mangelnder Sitzgelegenheiten tummeln sich die Goldies-Gäste im Umfeld des Ladens, hinterlassen dort ebenfalls ihren Burger-Müll. 


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„Es ist ein Trauerspiel. Der Müll zieht auch Ratten an, ich habe zig Fotos von sterbenden und toten Nagern“, so die Anwohnerin, die schon seit mehr als 40 Jahren dort lebt. „So wie es jetzt ist, haben wir es noch nie erlebt. Überall ist nur noch Dreck“, sagt sie wütend. 

Auch würden im Goldies bereits ab dem frühen Morgen Hamburger gebraten. „Der Geruch wabert hier rum. Eine Nachbarin zur Mittelstraße hin, kann es selbst bei geschlossenen Fenstern in ihrer Wohnung riechen“, behauptet die 71-Jährige. Beim Smashburger wird das Fleischpatty auf der heißen Grillplatte flachgedrückt, damit es eine knusprige Kruste kriegen. 

Eine tote Ratte liegt in einem Hinterhof.

Der zahlreiche Müll zieht Ratten an. Die Anwohnerin des Goldies hat ein verendetes Tier fotografiert.

Ein direktes Gespräch oder Beschwerden bei den Verantwortlichen des Goldies habe nichts gebracht, erklärt die Anwohnerin. Deshalb hätten sie selbst und viele aus der Nachbarschaft sich ans Ordnungsamt oder schriftlich an die Stadt gewandt. Die Kölnerin: „Aber auch das hatte bislang keinerlei Erfolg.“

Ein Anwohner bestätigt die Zustände. Auch er hat schon Ratten gesichtet. „Warum macht die Stadt Köln nichts?“, fragt er fassungslos im Gespräch mit EXPRESS.de. „Wir können nicht mit offenem Fenster schlafen, weil es so nach Zwiebeln stinkt.“

Mehrere Müllcontainer quellen über, ein kleiner Teil des Abfalls sieht vor einem Container auf dem Boden.

Seit der Goldies-Eröffnung quellen die Müllcontainer über. Wie viel Müll hier tatsächlich aus dem Burgerladen stammt, ist aber nicht zu erkennen.

EXPRESS.de hakte bei der Stadt nach. „Beim zuständigen Umwelt- und Verbraucherschutzamt sind seit der Eröffnung zwei Beschwerden zu Müll und Ratten von ein und demselben Beschwerdeführer eingegangen. Ende Juni und Ende Juli. Außerdem wurden Fotos von Müllansammlungen im Hinterhof gesendet“, so Sabine Wotzlaw vom städtischen Presseamt.

Die Kontrollen hätten ergeben, dass der Betrieb eigene Tonnen für Müll hat, die nach der ersten Kontrolle regelmäßiger geleert werden sollen. Sabine Wotzlaw: „Der Betrieb hat sich inzwischen außerdem eine Müllpresse angeschafft, um den Müll, die Kartonagen verdichten zu können.“ Auch werde versucht, im Betrieb eigene Abstellmöglichkeiten in Form eines Müllraums zu schaffen. Zum Zeitpunkt der Kontrollen sei die Müllsituation nicht zu beanstanden gewesen. Im Betrieb selbst bestehe kein Rattenproblem. 

Die AWB hingegen können bestätigen, dass es aufgrund des Lokals zu einem erhöhten Müllaufkommen in diesem Bereich gekommen ist. „Der dortige AWB-Gruppenleiter lässt daher verstärkt Kontrollen durchführen, um insbesondere den Betreiber in die Pflicht zu nehmen“, erklärt sie.

Zusätzliche Reinigungen durch unsachgemäßes Müllaufkommen könnten, falls erforderlich, so Wotzlaw, dem Betreiber in Rechnung gestellt werden. „Der Gruppenleiter wird dies beobachten und gegebenenfalls veranlassen. Außerdem ist geplant, dort einen weiteren Papierkorb aufzustellen, falls sich die Situation nicht bessert“, sagt sie. 

Auf eine E-Mail von EXPRESS.de am Montag (29. September 2025), mit der Bitte um Stellungnahme zu den Vorwürfen (Müll, Geruchsbelästigung, Ratten), hat Goldies bislang nicht reagiert.