„Staatsschutzrelevante Erkenntnisse“Mögliche Anschlägspläne auf Kölner Dom: Mann in Gewahrsam

Ein Polizeiauto steht vor dem Kölner Dom.

Ein Polizeiauto steht am 23. Dezember vor dem Kölner Dom.

Die Polizei hat im Zuge der möglichen Anschlagspläne fünf Männer in Gewahrsam genommen. Vier davon sind wieder auf freiem Fuß.

Nach den möglichen Anschlagsplänen auf den Kölner Dom hat die Polizei einen Mann in Langzeitgewahrsam genommen.

Wie die Polizei am Dienstag (26. Dezember 2023) mitteilte, hatten bereits an Heiligabend Spezialeinheiten eine Wohnung im niederrheinischen Wesel durchsucht und fünf Männer in Gewahrsam genommen.

Gericht bestätigt Langzeitgewahrsam

Während vier von ihnen wieder auf freien Fuß kamen, bleibt ein 30-Jähriger „zur Gefahrenabwehr“ in Langzeitgewahrsam. Zu dem Tadschiken lägen staatsschutzrelevante Erkenntnisse vor, so die Polizei. Das Amtsgericht Oberhausen habe demnach am 25. Dezember auf Antrag der Polizei Köln die Anordnung der Ingewahrsamnahme bis zum 7. Januar bestätigt.

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Zu den Hintergründen der Ingewahrsamnahme werde die Polizei wegen laufender Ermittlungen bis auf Weiteres keine Auskünfte erteilen.

Die verhängten Sicherheitsmaßnahmen am Kölner Dom wurden derweil bis Neujahr verlängert. Wie die Kölner Polizei und die Domverwaltung am Dienstag mitteilten, kann die Kathedrale weiter wie an Weihnachten für Messen und Beichten betreten werden. Besucher müssten sich aber von der Polizei kontrollieren lassen. Für touristische Besuche etwa der Schatzkammer oder des Aussichtsturms bleibt das Gotteshaus den Angaben zufolge aber aus Sicherheitsgründen weiter gesperrt.

„Wir schöpfen alle rechtlichen Möglichkeiten aus, um die Menschen, den Dom und die bevorstehenden Silvesterfeierlichkeiten zu schützen. Wir ermitteln mit Hochdruck und sind dankbar, dass die Besucherinnen und Besucher des Doms Verständnis für die strikten Sicherheitsmaßnahmen zeigen“, sagte Kripochef Michael Esser.

Die Sicherheitsbehörden hatten nach dpa-Informationen Hinweise auf einen möglichen Anschlagsplan einer islamistischen Gruppe auf den Kölner Dom und eine Kirche in Wien erhalten. 

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Nach einem „Gefahrenhinweis“ hatte die Kölner Polizei am Samstag (23. Dezember) den Dom mit Spürhunden durchsucht. Sprengstoff wurde dabei nicht gefunden. Der Gefährdungshinweis bezog sich laut Polizei zwar auf Silvester, aus Sicherheitsgründen fanden aber bereits die Weihnachtsmessen unter verschärften Schutzmaßnahmen statt.

Festnahmen auch in Österreich

In Österreich waren bei Ermittlungen gegen ein islamistisches Netzwerk vier Personen festgenommen worden. Gegen drei wurde nach Angaben der Staatsanwaltschaft wegen Mitgliedschaft in einer terroristischen Vereinigung in Verbindung mit terroristischen Straftaten ermittelt.

Die Dom-Verwaltung in Köln ermöglichte es nach Angaben vom Dienstag nun Gläubigen, außerhalb der Kirche eine Kerze für bestimmte Anliegen zu entzünden. Dazu wurde ein eigener Stand am angrenzenden Weihnachtsmarkt aufgestellt.

„Jeder, der in diesen Tagen vor dem Kölner Dom eine Kerze entzündet, setzt damit auch ein Zeichen für den Frieden“, erklärte Dompropst Monsignore Guido Assmann. „Möge dieses Friedenszeichen wachsen und sich ausbreiten und als Zeichen der Versöhnung in die ganze Welt hineinstrahlen.“ (are/AFP/dpa)