Nach Bluttat in KölnMesser-Opfer (63) spricht bei EXPRESS über„Bilder im Kopf“, neue Details zum Täter

Josef G., Opfer einer Messer-Attacke in Köln-Weidenpesch, zeigt seine Verletzungen.

Die Hände bandagiert, das Gesicht gezeichnet: Josef G., Opfer der Messerattacke in Weidenpesch, wird noch Zeit brauchen, um sich zu erholen.

Mit dem Leben davon gekommen, aber schwer verletzt: Der Kölner Josef G., Opfer des Messer-Angriffs von Weidenpesch, spricht bei EXPRESS.

von Ayhan Demirci (ade)

Nach dem Messerangriff und Amoklauf an der Rennbahn in Köln-Weidenpesch am Sonntag (19. März 2023) werden immer weitere Details zur Bluttat bekannt. Josef G. (63), der von dem 29-Jährigen Angreifer niedergestochen und am Hinterkopf, dem Schädel, am rechten Auge sowie an beiden Händen schwer verletzt wurde, schildert im EXPRESS die albtraumhafte Attacke.

Es seien nicht so sehr die Wunden und die körperlichen Schmerzen, die ihm zusetzten, sagt der als Hausmeister tätige Kölner: „Es sind die Bilder, die im Kopf hochkommen. Ich konnte in der Nacht nur zwei Stunden schlafen.“

Messer-Attacke in Köln-Weidenpesch: Josef G. von Angreifer schwer verletzt

Am Dienstag (21. März) werde er wegen der Verletzungen an den Sehnen der Fingerkuppen operiert. Der Angreifer sei ihm nicht bekannt gewesen.

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Drastisch sind die Schilderungen der Augenzeugin Gabi R. (54), die EXPRESS gestern in Weidenpesch nicht weit vom Tatort entfernt sprechen konnte. „Ich sah, wie sich der Täter mit einem großen Messer über den am Boden liegenden Mann beugte. Ich fürchte, wenn wir Augenzeugen nicht angefangen hätten zu brüllen, hätte ihn der Angreifer umgebracht.“

Die Tatwaffe beschreibt sie als ungewöhnlich groß – ihrer Handbewegung nach zu urteilen müsste das Messer etwa 30 bis 40 Zentimeter lang gewesen sein.

Die Polizei erklärte, dazu keine Angaben machen zu können. Die Tatwaffe sei bislang nicht gefunden worden: „Nach derzeitigem Stand der Ermittlungen ist ungeklärt, welche Art von Messer verwendet wurde.“

Zeugin berichtet über Tat in Köln: „Er hätte ihn umgebracht“

Es sei unheimlich gewesen, erzählt die Zeugin weiter, wie der Angreifer sie angeschaut habe – angestiert habe der Mann sie und nichts gesagt. Dann sei er einfach weggegangen.

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Der in Köln gebürtige Täter hatte anschließend die Pferde auf der Rennbahn aus ihren Boxen nach draußen getrieben und die Tiere dabei mit einem Stock geschlagen. Dort konnte er von der Polizei schließlich festgenommen werden. Zu Einzelheiten, wie der Mann überwältigt wurde, machte die Polizei gestern noch keine Angaben.

Fakt ist: Der Angreifer trug eine Sporttasche bei sich, in der sich weitere potenzielle Waffen, ein Messer und ein Küchenbeil befanden.

Der Täter ist für die Polizei ein unbeschriebenes Blatt. Im Haus in der Dessauer Straße nahe der Rennbahn, wo er offenbar alleine lebte, soll er ein gutes Verhältnis zum Sohn der Nachbarin gehabt haben, die er am Sonntagmorgen zuerst mit einem Schlagstock angegriffen hatte.

Nach Auskunft der Polizei ist der Angreifer mutmaßlich psychisch krank. Eine Richterin ordnete die einstweilige Unterbringung in einem psychiatrischen Krankenhaus an. Das Motiv, warum der Mann derart ausrastete, ist noch völlig unklar. Die Kripo versucht, die Hintergründe zu ermitteln. Die Staatsanwaltschaft ermittelt in diesem Fall wegen gefährlicher Körperverletzung.