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Macht er es wirklich?Ankündigung vom neuen OB

Torsten Burmester lehnt mit einer Kaffeetasse an einer Hauswand.

Torsten Burmester in „seinem“ Veedel Bayenthal. 

Dass Politiker im Wahlkampf Dinge versprechen, die sich nicht immer halten können, ist bekannt. Torsten Burmester ist allerdings längst zum neuen Kölner OB gewählt –und macht trotzdem weitere Ankündigungen, an denen er sich messen lassen muss.

Jetzt kommt Burmester! Ab dem 1. November übernimmt Torsten Burmester als Oberbürgermeister die Geschicke der Stadt Köln und damit das (nach dem Posten des FC-Trainers für viele wohl zweit-)wichtigste Amt der Millionen-Metropole. 

Für den früheren Sportfunktionär ändert sich damit eine ganze Menge. Und trotzdem betont er vor Amtsantritt ganz deutlich: „Ich werde weiterhin ein Familienleben haben. Ich werde weiterhin einen Freundeskreis haben. Da lege ich auch Wert drauf. Ich bleibe der Mensch, der ich bin.“ Das zeigt auch eine Ankündigung, die er jetzt machte.

Denn, der SPD-Politiker will als OB mit dem Bus zur Arbeit ins Rathaus fahren.

„Ich bin am Wahltag mit der 106 ins Rathaus gefahren, und das werde ich auch weiterhin tun. Warum? Warum soll jemand mit dem Auto vorbeikommen und mich abholen, wenn ich mit dem Bus dahinfahren kann? Das funktioniert super und ich bin schnell da“, sagte der neue Kölner OB der „Kölnischen Rundschau“.

Und er sieht noch weitere Vorteile: „Dabei bist du auch unter den Menschen und führst Gespräche.“ Natürlich wird es auch Ausnahmen geben. Burmester: „Die eine oder andere, wenn man direkt zum Termin fährt, sei erlaubt.“

Klar ist: Als OB mit dem Bus zur Arbeit zu fahren, ist definitiv sympathisch. An solchen Sätzen wird sich Burmester aber auch messen lassen müssen. Denn die anderen Fahrgäste in der Linie 106 von Bayenthal bis zum Heumarkt werden genau darauf achten, ob er seine Ankündigung auch wirklich wahr macht. Genau, wie bei seiner Ansage, was er als neuer OB in den ersten 100 Tagen alles anpacken will.

Als Oberbürgermeister steht Burmester quasi rund um die Uhr ein Dienstwagen mit Fahrer zur Verfügung. So ist es auch bei Henriette Reker (parteilos) bis zum letzten Tag ihrer Amtszeit Ende Oktober. 

Nach zehn Jahren als Oberbürgermeisterin mit Dienstwagen und Fahrer müsse sie erst wieder das Autofahren lernen, hatte sie kürzlich zugegeben. Dafür kaufte sie sich einen kleinen Wagen und übte mit ihrem Ehemann einparken.